BHV setzt auf skandinavische Firmen

■ Modell für neues Handelszentrum vorgestellt

Handelszentren sind in Mode. Während in Bremen das Asean Pacific Trade Center asiatische Firmen an die Hansestadt binden soll, versucht sich Bremerhaven mit einem Nord-und Osteuropäischen Handelszentrum. Und noch eine Parallele gibt es: Hier wie dort finanziert der Investor Hans Grothe die wirschaftspolitischen Blütenträume. Gestern stellte Wirschaftssenator Uwe Beckmeyer in Bremerhaven das Modell für das Handelszentrum vor und nutzte die Gelegenheit, ein Loblied auf die günstige Lage Bremerhavens zu singen.

Mindestens 20 Millionen Mark will Grothe investieren, um ausländischen Firmen auf 4.700 Quadratmetern Bürofläche und Serviceleistungen zu bieten. Bis zu 40 Dependancen kleinerer und mittlerer Unternehmen können in dem Neubau Platz finden. In den nächsten Wochen will Beckmeyer in Finnland und Schweden die Werbetrommel rühren. Seine Argumente für Bremerhaven: Die Stadt biete sich wegen der Lage als Drehscheibe für EG-Aktivitäten Skandinaviens an, da Bremerhaven im Schnittpunkt der Euro-Diagonalen Nordskandinavien-Südspanien und Island- Griechenland liege.

Zudem biete Bremerhaven günstige Standortvoraussetzungen, da ausreichend Flächen zu interessanten Bedingungen zur Verfügung gestellt werden könnten. Beckmeyers Zeuge ist dabei die „Wirtschaftswoche“, die Bremerhavens Gewerbeflächen bei einem Städtevergleich auf den ersten Platz setzte.

Auf den ersten Platz gesetzt wurde auch der Bremerhavener Architekt Peter Weber, der das Zentrum enworfen hat. Eine öffentliche Auschreibung fanden Wirtschaftssenator wie Investor überflüssig, weil zeitaufwendig. Weber hat in Bremerhaven u. a. das Columbus-Center — und Uwe Beckmeyers Haus gebaut. Auf die Frage, ob dabei nicht ein merkwürdiger Eindruck entstehen könnte, meinte Beckmeyer zur taz: „Eine völlig überflüssige Häme. Ein guter Architekt bleibt ein guter Architekt.“ hbk