Frauenförderung oder Klatschbude

■ Betr.: „Lieber noch einen Mann“, taz vom 17.10.90

Es ist schon merkwürdig, wie die taz oder ihre weiblichen Schreiberinnen mit ihren eigenen frauenpolitischen Ansprüchen umgehen.

In dem o.g. Artikel zur Besetzung einer Referentenstelle bei der Arbeiterkammer Bremen wird mal so ganz nebenbei und auf dem Niveau von Stammtischgerüchten auf unsere Kollegin Hella Baumeister verwiesen, die eine andere Stelle bei derselben Kammer besetzen soll.

Diese Stelle würde zwar mit einer Frau besetzt, aber eben doch nur mit einer Ehefrau, eben einer Frau von einem Mann, der da zufällig Präsident der befreundeten Angestelltenkammer ist. So wird denn eine qualifizierte Sozialwissenschaftlerin sipppenhaftartig zu einem Anhängsel ihres prominenten Mannes degradiert. Bravo taz!

Bleibt noch zu erwähnen, daß dieser Hinweis auf unsere Kollegin ohne Zusammenhang zur Auseinandersetzung um die besagte Stellenbesetzung steht. Birgit Pfau-Effinger/Birgit Geissler