Uni hilft Mittelstand

■ Forschungsarbeit für kleinere Betriebe

Hochschule und Wirtschaft werden künftig in Bremen gemeinsame Innovationsprojekte durchführen können: Kleine und mittlere Bremer Betriebe, die neue Produkte und Verfahren entwickeln wollen, können künftig auf tatkräftige Hilfe aus Bremer Uni und den Fachhochschulen rechnen. Sie müssen sich einen geeigneten Hochschullehrer für ihr Projekt suchen, der ihnen dann wiederum wissenschaftliche Mitarbeiter sucht, die im Unternehmen selbst für die Entwicklungsarbeit eingesetzt werden.

Die dadurch entstehenden Kosten von rund 500.000 Mark je Projekt übernehmen der Bundeswirtschaftsminister und Bremens Wirtschaftssenator zu je 40 %, das beteiligte Unternehmen trägt die restlichen 20 % (zusätzlich zu dem, was im Betrieb selbst investieren muß). Für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist dieses bundesweite Modellprojekt eine praxisnahe Qualifizierung, für die Hochschulen eine Möglichkeit des Wissenschafts- Transfers, die zudem voll extern finanziert ist.

Zunächst sind für dieses technologische Kooperationsmodell von Wirtschaft und Wissenschaft 15 Projekte geplant, die ersten vier stehen kurz vor der Bewilligung. Das Gesamtvolumen für den Modellversuch liegt bei 9 Millionen Mark in den nächsten fünf Jahren. Alle Fördergelder sind bewilligt. In Bremen müssen nur die Deputationen noch ihren Segen dazu geben.

Eine Bremer Reederei hat sich z.B. um Forschungshilfe beworben, um künftig ihre Yachten rechnergestützt konstruieren zu können. Ein anderes Unternehmen will spezielle Maschinen entwickeln, mit denen sich besondere Vliesstoffe herstellen lassen.

Die Förderungsdauer der einzelnen Projekte ist auf drei Jahre begrenzt, wobei zwei wissenschaftliche Mitarbeiter für je zwei Jahre eingestellt werden. Der Hochschullehrer soll während der ganzen Zeit das Projekt und seine „Projektassistenten“ intensiv betreuen. Für diese Aufgabe wird er von der Lehre zum Teil freigestellt. Vorbilder des Bremer Modellversuchs haben sich in Großbritannien seit 15 Jahren bewährt.

ra