Bremen will Namibia helfen

■ Unterstützung für Integration von Flüchtlingen

Gestern brachte das erste Flugzeug 200 jugendliche Kriegsflüchtlinge aus Sambia zurück nach Namibia. Dort werden sie in ein Ausbildungszentrum aufbauen, das vom Lande Bremen finanziell unterstützt wird. Das berichtete gestern der Leiter des Landesamtes für Entwicklungszusammenarbeit, Gunther Hilliges, während der Landespressekonferenz.

Ruacana war früher eine Kaserne der südafrikanischen Armee in Namibia. Jetzt sollen 600 Jugendliche die Anlagen in ein handwerkliches und landwirtschaftliches Berufsschulzentrum umbauen. Ziel des Projektes ist es, die Wiedereingliederung der Jugendlichen mit einer Berufsausbildung zu verbinden. Schon der Umbau der ehemaligen Kasernen ist als Teil der Ausbildung zum Maurer, Schlosser oder Klempner gedacht. Beim Umbau stehen angepaßte Bauverfahren im Vordergrund: Häuser aus Lehmziegeln anstatt Plattenbauten, die im übrigen auch teurer wären.

Nach Abschluß der Ausbildung sollen die Jugendlichen dabei unterstützt werden, einen Arbeitsplatz in der regionalen Wirtschaft zu bekommen. Das Ausbildungszentrum wird 600 Plätze haben.

Dieses Jahr noch unterstützt das Land Bremen das Ruacana- Projekt mit 35.000 Mark. Gunther Hilliges hofft, daß 1991 im Bremer Haushalt 50.000 bis 100.000 Mark für die dezentrale Entwicklungshilfe in Namibia zur Verfügung stehen.

10.000 Mark davon fließen in ein zweites Projekt in Namibia. Erstmalig wird Bremen die Ausbildung von Frauen in einem Vorort der namibischen Hauptstadt Windhoek mitfinanzieren. Dort erlernen die Frauen neben hauswirtschaftlichen Tätigkeiten traditionelle Berufe wie Weben und Schneidern.

Für seine dezentralen Entwicklungshilfeprojekte in kommunaler Trägerschaft hatte Bremen kürzlich von den Vereinten Nationen den Preis für Entwicklungszusammenarbeit erhalten.

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