Preis-Jäger

■ Hape Kerkeling schafft mit „Total normal“ einen Adolf Grimme in Silber

Das Regal mit den vielen Pokalen, Plaketten und Urkunden für erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme, das schon jeher zu einem nicht zu unterschätzenden Teil zum chronischen Defizit von Radio Bremen beitrug, platzt schon wieder aus allen Nähten. Ein weiterer Preis, ein Adolf Grimme in Silber, verliehen an die erfolgsgesalbte Fernsehshow „Total normal“ mit Hape Kerkeling, die unser Heimatsender produziert und ausstrahlt, braucht seinen Platz.

Nicht gespart hat die Jury in ihrer Begründung der Preiswürdigkeit von „Total normal“ mit Worten des Lobes aller Gewichtsklassen für das Sendungskonzept und den Moderator. Subversiv und aggressiv, intelligent und respektlos, Anarchist und Entertainer, Verfremdung und Verballhornung, Persiflage und Entlarvung, Überfall-Interviews und klassische Show-Einlagen, zeitgenössische Fernsehfolklore und ruckartiger Blick in die Kamera — eine Lawine warmer Worte, und schließlich ist von der Marler Jury Kerkelings Recklinghausener Platt zu loben. Zuguterletzt würzt ein lässiges Wortspiel mit dem Sendungstitel die Laudatio. „Gemessen am gewöhnlichen Unterhaltungs-Standard findet die Jury diese Mischung aus bodenständigem Witz und gekonnter Chuzpe total unnormal.“

Und weil das Außergewöhnliche nicht nur in deutschen Landen so selten sein muß, sind auch alle weiteren Goldenen Fernsehauszeichnungen des Landes und der anderen, des Bundes und der anderen anvisiert. Die ARD freut sich, schickt sie doch einen bewährten Poll-Winner in das Rennen um die Goldene Rose von Montreux. step