Tourismus-Börse immer beliebter

■ Anfang März eröffnet die Internationale Tourismus-Börse ihre Pforten auf dem Messegelände/ Besonders die Anbieter aus deutschen Landen sind so zahlreich vertreten wie noch nie zuvor

Berlin. Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin wird bei deutschen Ausstellern immer beliebter. Allein 900 Anbieter aus Deutschland und damit 25 Prozent mehr als im Vorjahr haben sich in diesem Jahr zur weltgrößten Reisemesse vom 2. bis zum 7. März angemeldet. Trotz Golfkriegs erfreut sich die ITB, die zum 25. Mal ihre Pforten öffnet, großen Zuspruchs aus dem In- und Ausland. „Wir verzeichnen diesmal einen Ausstellerzuwachs von über zehn Prozent“, betonte AMK-Geschäftsführer Manfred Busche gestern auf der Eröffnungspressekonferenz. Rund 3.500 Anbieter aus 156 Ländern und Gebieten werden sich in den 25 Hallen des Messegeländes unter dem Funkturm präsentieren.

Unter den Ausstellern befinden sich in diesem Jahr neben den klassischen Reiseländern auch zahlreiche neue Anbieter, darunter viele aus der Dritten Welt und der ehemaligen DDR. Erstmals beteiligt sich die Volksrepublik Korea mit ihrer Fremdenverkehrsorganisation. Nach 15 Jahren ist auch der Iran in Berlin wieder vertreten.

Trotz deutlicher Rückgänge wegen der Golfkrise gibt sich die Reisebranche optimistisch. 1991 rechnet der Deutsche Fremdenverkehrsverband mit einer Milliarde Reisen in Europa. Zwei Drittel davon werden Urlaubsreisen sein. Das Reiseverhalten der Europäer wird sich 1991 vermehrt auf den mittel- und nordeuropäischen Raum konzentrieren, teilte Verbandsgeschäftsführer Jürgen Werner mit.

Ungebrochene Reiselust sei bei den Deutschen zu verzeichnen. 1990 wurden nach Angaben des Fremdenverkehrsverbandes rund 200 Millionen Reisen von Deutschen aus Ost und West unternommen. Zunehmender Beliebtheit erfreue sich dabei das Heimatland. Mit großer Sorge werde jedoch die touristische Entwicklung in den neuen Ländern betrachtet. Probleme ergeben sich aufgrund der weiterhin ungeklärten Eigentumsverhältnisse und durch den Mangel an qualifiziertem Fachpersonal. Besonders negativ werde sich die steigende Arbeitslosigkeit auf die Reiselust der Ostdeutschen auswirken.

Zur ITB werden über 30.000 Tourismusfachleute aus 170 Ländern und zehn Millionen Messebesucher erwartet. Auf rund 300 Tagungen, Workshops und Seminaren haben Fachleute aus aller Welt Gelegenheit zu Informationsaustausch und Kontakten. dpa