Spesenritter Späth auf immer neuen Touren

■ Ex-Regierungschef sagt vor Untersuchungsausschuß aus

Stuttgart (taz) — „Mir bleibet dahoim“ — bis die Betriebe wackeln. So hätte es im Musterland laut Lothar Späth ausgesehen, wäre er nicht auf Firmenkosten durch die Welt gejettet. Rund 550 Reisen hat sich der gestürzte Landesfürst von der Industrie bezahlen lassen — „als ein Stück Industriewerbung“. Vor dem Untersuchungssausschuß des Landtags fielen ihm auch bisher nicht bekannte industriefinanzierte Touren ein. Doch wies der rastlose Politiker alle Vorwürfe weit von sich, sich als „Unternehmerknecht von Baden-Württemberg“ von seinen Gönnern abhängig gemacht zu haben. Die vorteilhafte Reisepraxis will Späth von seinem Vorgänger Filbinger übernommen haben. Bei der Frage nach den Sponsoren mußte der Ex- Regierungschef allerdings einen „generellen Erinnerungsvorbehalt“ anmelden: „Wenn einer so rumreist wie ich, kann das niemand auseinanderhalten.“ SEITE 4