Gemein: Reiche immer reicher

New York (ap) — Die wirtschaftliche Rezession in den Vereinigten Staaten hat nur wenige der Reichen im vergangenen Jahr ärmer werden lassen — die meisten wurden einem Bericht des Magazins 'Forbes‘ zufolge noch reicher.

An der Spitze der von 'Forbes‘ am Sonntag inzwischen zum zehnten Mal veröffentlichten Liste der 400 reichsten Menschen der USA steht zum dritten Mal hintereinander der Mogul der Unterhaltungsindustrie, John Werner Kluge. Das Vermögen des 77jährigen aus Deutschland stammenden Einwanderers wird auf 5,9 Milliarden Dollar (9,85 Milliarden Mark) geschätzt, 300 Millionen Dollar (500 Millionen Mark) mehr als im Jahr zuvor. Auf Platz zwei liegt der Chef der Computerprogrammfirma Mikrosoft, Henry Gates III. Er bringt es auf 4,8 Milliarden Dollar (8 Milliarden Mark). Im vorigen Jahr lag er mit nur 2,5 Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Mark) noch auf Platz 16. Auf dem dritten Platz der Liste steht der Warenhausunternehmer Sam Moore Walton mit seiner Familie. Walton verteilt seinen Reichtum gleichmäßig auf sich und seine vier Kinder. Jeder von ihnen wird auf 4,4 Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Mark) geschätzt.

Gemeinsam bringen es die aufgelisteten 400 Amerikaner auf 288 Milliarden Dollar (480 Milliarden Mark) — mehr als je zuvor. Und noch nie wurden so viele Milliardäre gezählt: 71 sind es in diesem Jahr, nach 66 im vorigen — in der ersten Liste von 'Forbes‘ 1982 gab es gerade 13 Milliardäre. Den „Bodensatz“ der Liste bilden Amerikaner, die gerade über 275 Millionen Dollar (459 Millionen Mark) verfügen. Das sind aber immerhin 15 Millionen Dollar (25 Millionen Mark) mehr als im vorigen Jahr, um überhaupt in die Liste aufgenommen zu werden. 58 der 400 Reichen sind Frauen. Der oder die Durchschnittsreiche ist 64 Jahre alt. Zu den Verlierern unter den Wohlhabenden gehören 'Forbes‘ zufolge vor allem die Besitzer von Grundstücken und Immobilien, die in der Wirtschaftskrise erheblich an Wert verloren.