Stöhnende Bürokraten

■ ÖTV kritisiert Überbelastung der Beschäftigten in den Kommunal- und Landesverwaltungen Brandenburgs

Stahnsdorf. Die Beschäftigten der Kommunalverwaltungen Brandenburgs klagen über Überbelastung, da es nach Angaben der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) an Personal fehle. Trotzdem sollten bis Ende 1993 30 Prozent der Stellen abgebaut werden, kritisierte gestern vor der Presse ÖTV-Bezirksleiter Werner Ruhnke, als er die Ergebnisse einer Studie zur Situation der Beschäftigten in den Kommunal- und Landesverwaltungen vorstellte.

Nach der Untersuchung sind allein im Potsdamer Baudezernat des Magistrats 131 Stellen nicht besetzt. Das Katasteramt arbeite derzeit mit nur 10 Prozent des vorgesehenen Personals. Bislang liege für die Stadt auch kein genehmigter Bebauungsplan vor, so daß Investoren keine Planungssicherheit hätten. Ursache für das Fehlen von Mitarbeitern sei der unattraktive Tarif der Ostbeamten: Fachleute gingen lieber in die Wirtschaft.

Nach Ansicht der ÖTV muß der öffentliche Dienst Brandenburgs mit gegenwärtig fast 137.000 Mitarbeitern aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen erweitert werden. Das Argument, daß kein Geld in den öffentlichen Kassen sei, könne nicht akzeptiert werden, sagte Brandenburgs ÖTV-Chef Ruhnke. Er forderte eine sozial gerechtere Steuerpolitik der Bundesregierung. dpa