Der Pate I/II/III

■ Büßen und Beten mit dem Paten

Neun Stunden lang die Familie Corleone mit all ihren Streitereien, tragischen Schicksalen und blutigen Verbrechen. Drei Filme, die alle auf eine große Leinwand gehören.

Den ersten Teil von 1972, für den Marlon Brando mit einem in den Mund gestopften Taschentuch den Oskar gewann, nannte James Monaco einen „der wichtigsten amerikanischen Filme der letzten 25 Jahre“ und verglich ihn sogar mit Citizen Kane. Mit dem zweiten Teil von 1974 zeigte es Coppola allen Kritikern, die über Fortsetzungen die Nase rümpfen (wobei dies dann doch die eine Ausnahme blieb, die die Regel bestätigt). Mit Robert de Niro als dem jungen Don Corleone und Al Pacino als seinem Nachfolger Michael verwob Coppola zwei Geschichten in verschiedenen Epochen; so erweiterte und vertiefte er den Mythos um Familie, Politik, Geschäft und Verbrechen.

Der dritte, im letzten Jahr gedrehte Film schlachtet diesen Mythos noch einmal aus, aber Coppola tut dies so geschickt und opulent, daß man es nie als Ärgerniss empfindet. „The Godfather Part III“ ist schon allein wegen seines dokumentarischen Werts einmalig: Nach knapp zwanzig Jahren wurde eine Fortsetzung von fast dem gleichen Team gemacht. Und deshalb ist es auch wirklich spannend, die drei Teile zusammenzusehen: Al Pacino, Diane Keaton und Thalia Shire sind tatsächlich um soviele Jahre älter geworden, wie es im Drehbuch steht; Gordon Willis stand in allen drei Teilen hinter der Kamera, Mario Puzo schrieb wieder das Buch, und Coppola ließ seine bekannte eigene „Grandezza“ in die Bilder einfließen.

Bei der Pressekonferenz auf der Berlinale tronte er zwischen seiner Tocher und seinem Vater wie Don Corleone inmitten seines Clans, und man wartete förmlich auf den einen Satz, der durch den „Paten“ sprichwörtlich wurde: „Ich habe ihnen ein Angebot gemacht, das sie nicht abschlagen konnten!“ „ Wilfried Hippen

Schauburg, Mittwoch ab 11.00 Uhr (in den Pausen gibt es italienisches Essen im Cafe)