Säuglingsstatistik

■ In Ost-Berlin stieg 1991 die Säuglingssterblichkeit an/ West-Berlin hielt 1990 den Negativ-Rekord

Berlin. Während im Westteil der Stadt immer weniger Säuglinge im ersten Lebensjahr sterben, werden es im Ostteil wieder mehr. Wie das Statistische Landesamt jetzt mitteilte, verstarben 1990 im Westteil rechnerisch 92 von 10.000 Lebendgeborenen, während es im Ostteil lediglich 69 waren. West-Berlin hielt mit dieser Sterblichkeitsziffer 1990 den Negativ-Rekord in den alten Bundesländern. Im ersten Halbjahr 1991 drehte sich nach Aussage der Statistiker das Verhältnis um: Die Sterblichkeitsziffer im Westteil ging deutlich zurück, während sie im Ostteil wieder anstieg. Erstmals war die Sterblichkeitsquote bei Neugeborenen dort höher als in West-Berlin. Für das erste Halbjahr 1991 meldete West-Berlin 69, Ost-Berlin 87 verstorbene Säuglinge. 1990 verstarben im Westteil 202 Kinder während ihres ersten Lebensjahres; das waren 21 mehr als im Jahr zuvor. Dies entsprach einer Steigerung von sieben Prozent gegenüber 1989, dem Jahr, in dem bisher die wenigsten Säuglinge verstarben. Von der Säuglingssterblichkeit betroffen waren deutlich mehr Jungen (102) als Mädchen (86). In den ersten sieben Lebenstagen starben 86 und im ersten Monat 113 Säuglinge.

Obwohl immer wieder starken Schwankungen unterworfen, ist die Säuglingssterblichkeit in den vergangenen 20 Jahren nach Angaben der Statistiker deutlich zurückgegangen. Noch im Jahr 1970 starben 256 von 10.000 Jungen und Mädchen im ersten Lebensjahr. Die Zahl der Lebendgeborenen im Westteil erhöhte sich 1990 um 991 auf 22.150. 79 Kinder wurden tot geboren; das sind fünf mehr als im Vorjahr. jgo