Unterm Strich

Vostell total“ ist im Februar und März in sechs deutschen Museen zwischen Mülheim an der Ruhr und Mannheim zu sehen. Wolf Vostell gilt als ein Wegbereiter der Happening- und Fluxusbewegung in Deutschland. Die Stadt Köln, wo Vostell vom Ende der 50er Jahre bis 1979 lebte, widmet dem Künstler gleich zwei Ausstellungen: Die Josef-Haubrich-Kunsthalle zeigt Environments und einen Teil seines plastischen Werkes, das Kölnische Stadtmuseum präsentiert Objekte, Dokumente und Fotos der Vostellschen Aktionen, Konzerte und Happenings aus der Zeit von 1954 bis 1979. Weitere Austellungen sind im Museum Morsbroich in Leverkusen, im Bonner Rheinischen Landesmuseum, in der Städtischen Kunsthalle in Mannheim und im Städtischen Museum Mülheim zu sehen.

Die nach eigenen Angaben älteste deutsche Theaterzeitschrift „Theater der Zeit“ mit Sitz in Ostberlin sucht Geldgeber. Werden diese nicht gefunden, wird im März dieses Jahres das letzte Heft der 1946 gegründeten Zeitschrift aus dem Henschel Verlag erscheinen. „Kein importierter Medienbeauftragter wickelt uns ab“, sagt Chefredakteur Martin Linzer, „wir sind nur schlicht und einfach ein Opfer der allzu freien Marktwirtschaft und der skandalösen Ungleichheit im Vertriebsbereich.“

Friedrich Schirmer, Intendant des Freiburger Theaters, wurde wie vorausgesehen mit großer Mehrheit zum Chef des Schauspiels am Staatstheater Stuttgart gewählt. Seine erste Amtszeit beginnt mit der Spielzeit 1993.

Das Kreisgericht Neubrandenburg erklärte die fristlose Kündigung des gefeuerten Neustrelitzer Intendanten Gregorij von Leitis für unwirksam. Ihm war vorgeworfen worden, sich mit falschen Angaben über seine Laufbahn für den Intendantenposten beworben zu haben.

Eine Hommage an den Schriftsteller Uwe Johnson (1934 bis 1984) wird als einer der Höhepunkte der diesjährigen Leipziger Buchmesse im Mai 1992 angekündigt. Neben einer Ausstellung, die sich speziell mit Johnsons Zeit in Leipzig befassen soll, werden auch Filme gezeigt. Geplant sind außerdem Podiumdiskussionen und literatursoziologische Beiträge zum Schaffen des Autors. Johnson hatte in seinem Werk schon früh die deutsche Spaltung thematisiert, wollte aber nie als „der Schriftsteller der deutschen Teilung“ bezeichnet werden. Als sein Hauptwerk gilt die Romantetralogie „Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl“.

Der bretonische Schriftsteller Henri Queffelec ist am Montag im Alter von 91 Jahren einem Herzanfall erlegen. Der katholische Romancier hatte sich mit dem Werk „Un Recteur de l‘ile de Sein“ (1945) einen Namen gemacht, das 1954 von Jean Delannoy unter dem Titel „Dieu a besoin des hommes“ verfilmt wurde. Sein Hauptwerk widmete Queffelec, der 1958 mit dem großen Literaturpreis der Academie Francaise ausgezeichnet wurde, der Bretagne und dem Meer. Auch sein Sohn Yann ist Schriftsteller, er erhielt für den Roman „Les noces barbares“ den Prix Goncourt.