Lehrstuhl für Feministische Theologie

Berlin. Die von Studentinnen erhobene Forderung nach einem Lehrstuhl für »Feministische Theologie« an der Ostberliner Humboldt-Universität ist von der zuständigen Berufungskommission bisher nicht aufgenommen worden. Darauf haben Theologiestudentinnen in einem gestern veröffentlichten offenen Brief hingewiesen, in dem sie zugleich gegen »die beabsichtigte Ablehnung« dieses Lehrstuhls protestieren. Die Berufungskommission hat für die im Herbst geplante Zusammenlegung der Kirchlichen Hochschule Zehlendorf mit der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität bisher 22 Professorenstellen vorgesehen, von denen nur das Lehrfach Christliche Archäologie und Kunst mit einer Frau besetzt ist.

Die Theologinnen berufen sich bei ihrer Forderung auf ein Hearing, das die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema »Frauenförderung und Frauenforschung in Theologie und Kirche« im November 1991 in Arnoldsheim veranstaltet hat. Danach empfiehlt die EKD, daß »mit der Förderung von theologischer Frauenforschung sowie feministischer Theologie« als Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit in Forschung und Lehre »begonnen werden sollte«. In Anlehnung an die Studie »begrüßten« es die Berliner Theologinnen, wenn die Berufungskommission der HUB jetzt eine Stelle für »Feministische Theologie« ausschreiben würde. epd