UNTERM STRICH

Vorgestern wurden in Bonn acht Journalisten mit dem renommierten deutschen Journalistenpreis, dem Theodor-Wolff-Preis, ausgezeichnet. Der Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) verleiht diesen Preis, der nach dem ehemaligen Chefredakteur des 'Berliner Tageblatts‘ benannt ist, jedes Jahr für herausragende journalistische Leistungen. 347 Autoren bewarben sich mit 597 Arbeiten um die mit jeweils 8.000DM dotierten Preise. Ausgezeichnet wurden Jürgen Schreiber ('Frankfurter Rundschau‘) für seinen Beitrag „Berliner Mitte — Ein Spaziergang durch die Friedrichstraße“; Heimo Schwilk ('Rheinischer Merkur‘, Bonn) verfaßte eine dreiteilige Serie über die amerikanische Pressepolitik im Golfkrieg; Christian Wernicke ('Die Zeit‘, Hamburg) untersuchte den Parlamentarismus in den ostdeutschen Landtagen. Weiterhin wurden aus dem Bereich Lokales Beiträge von Ulrich Neufert ('Hannoversche Allgemeine Zeitung‘) und Eva Schweitzer ('die tageszeitung‘, Berlin) ausgezeichnet. Den Sonderpreis für die Parlamentsberichterstattung erhielt der Bonner Korrespondent Martin E. Süskind von der 'Süddeutschen Zeitung‘, München. Außerdem wurden zwei mit je 4.000DM dotierte Förderpreise vergeben. Die Preisverleihung findet am 7.Oktober in Berlin statt.

Die Leipziger Theater erhöhen die Eintrittspreise mit der kommenden Spielzeit. Nahezu doppelt soviel wie derzeit müssen Besucher in Oper und Schauspielhaus sowie den kleinen Bühnen künftig für einen Theaterabend auf den Tisch legen. Die teuerste Karte im Schauspielhaus wird von bisher 12Mark auf 22Mark steigen, der billigste Platz soll dann nicht mehr 5Mark, sondern 10Mark kosten. Begründet wurde die Preisanhebung, der die Stadtverordnetenversammlung zugestimmt hat, mit den weiter steigenden Kosten, vor allem im Personalbereich. Außerdem werde eine Angleichung an das Preisniveau anderer Theater in den neuen Bundesländern, beispielsweise Dresden, angestrebt.

In Warschau wurde am Mittwoch die 37.Internationale Buchmesse eröffnet. 900 Verlage aus 20 Staaten stellen dort aus. Die Bundesrepublik ist mit etwa 92 Verlagen dort vertreten, eine Sonderausstellung mit dem schönen und ganz in Vergessenheit geratenen Titel Häutungen dokumentiert, wie die Entwicklung im Osten in der jüngsten deutschen Literatur aufgearbeitet worden ist. Wir unken nicht!

Im Dresdner Zwinger sollen nach vielen Jahren erstmals wieder Konzerte stattfinden. Mit Serenaden von Wolfgang Amadeus Mozart eröffneten am Dienstag abend die Landesbühnen Sachsen ihren ersten Konzertsommer im berühmten Pöppelmann-Bau. Bis August sind rund 20 Veranstaltungen geplant, außerdem soll in der historischen Sandsteinkulisse die Kammeroper Der Spieler uraufgeführt werden.

Eine Auszeichnung gab es diese Woche auch in Frankfurt/Main. Zum „Film des Monats“ Juni wählte die Jury der Evangelischen Filmarbeit das Werk Jacquot von Agnès Varda aus: Der Film sei eine gelungene Hommage der Autorin an ihren verstorbenen Ehemann, den Filmregisseur Jacques Demy.