Die Ansprüche der Herren vom Millerntor

■ FC St. Pauli: Mit neuem Sturm heute in Braunschweig / 3000 Fans begleiten die Millerntorequipe / Lorkowski trotzdem nicht zufrieden

: Mit neuem Sturm heute in Braunschweig / 3000 Fans begleiten die Millerntorequipe / Lorkowski trotzdem nicht zufrieden

Eigentlich könnte der Mann im Trainingsanzug zufrieden sein. Die von ihm betreute Mannschaft hat das erste Saisonziel erreicht und 3:1 Punkte aus den ersten beiden Spielen geholt. Doch Michael Lorkowski, Übungsleiter des Fußball-

1–Zweitligisten FC St. Pauli grantelt trotz der Erfolge ob seiner Mannschaft.

„Das Kopfballspiel in der Offensive, damit kann ich nicht zufrieden sein“, beklagt Lorkowski nach dem Heimerfolg gegen Darmstadt 98.

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3Leonardo Manzi und Joachim Philipkowski, die bisherigen Sturmspitzen des Kiezclubs, gewannen kaum ein Kopfballduell. „Pipel“, wie Philipkowski in Spielerkreisen zärtlich gerufen wird, kam wegenseines Stellungspiels selten in die Velegenheit auf das Tor zu köpfen und läuft aufgrund der Tatsache, daß er bei seinem vormaligen Club, dem 1. FC Nürnberg, vorwiegend als Abwehrspieler eingesetzt wurde, noch seiner Form hinterher. Manzi setzte stets zum falschen Augenblick zum Kopfballduell an– immer dann, wenn der Ball schon längst gespielt war. Also wird Lorkowski aus seinem reichhaltigen Spielerfundus (26 Lizenzspieler) schöpfen, und Martin Driller oder Klaus Ottens beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Braunschweig (Sonnabend 15 Uhr) eine Chance geben. Markus Aerdken oder der neue Publikumsliebling Andreas „Boller“ Jeschke sind laut Lorkowski noch nicht so weit, von Beginn eines Spieles an zu spielen. Der zum Goalgetter umgeschulte Mittelfeldakteur Peter Knäbel wird wohl, neben Ausputzer Jan Kocian, der torgefährlichste Spieler bleiben.

Die Ansprüche sind jetzt wieder hoch am Millerntor. Auch gegen Braunschweig muß gepunktet werden. Besser wäre noch ein Sieg gegen die allenfalls mittelmäßige Braunschweiger Mannschaft, um die durch die letzten Erfolge gedopten Liebhaber des Kiezclubs zufrieden zu stellen. 3000 St. Pauli- Fetischisten begleiten ihr Team nach Niedersachsen und stellen somit die Majorität im Stadion an der Hamburger Straße. kader