Wo bleibt die Berliner Architektur?

■ Neuestes vom Stadtforum und Letztes von Sony am Potsdamer Platz: Vom Pfeifen im Wald zur Beschwörung eines »öffentlichen Raumes«, von der Leere eines Platzes zum Platz der Res publica — Schwarzbrot statt Torte

Zwischen den architektonisch- städtebaulichen Entscheidungen zwei Wettbewerbe, auf die die Berliner und mit ihnen die Stadtzentrums-Seligen, die benjaminschen Flaneure und die Architekten seit einem Jahr starren, zwischen den Lösungsangeboten von Sony und Daimler-Benz für die Gestalt von Potsdamer und Leipziger Platz fand mal wieder eine Sitzung des von Senator Hassemer erfundenen und mit Verve, aber wenig Glück betriebenen »Stadtforums« statt. Die ursprüngliche und auch ausgezeichnete Idee des »Stadtforums« war: eine fachliche Zuträgerrolle für den mit zu vielen Problemfeldern beschäftigten Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz zu spielen, die fachliche Diskussion über die anstehenden Entscheidungen und die zukünftige Gestalt der Stadt öffentlich zu führen und zusätzlich eben diese Öffentlichkeit herzustellen und zu interessieren für die Belange der Stadtplanung, also die spätere Gestalt der Stadt.

Öffentliche Diskussion

Der im Titel »Stadtidee — Stadtgesellschaft« des Forums vom 22. August mitschwingende Anspruch, für die städtische Gesellschaft und deren Idee von Stadt so etwas wie Leitbilder zu diskutieren, herauszuarbeiten und darzustellen — dieser Anspruch scheiterte. Er scheiterte schon deshalb, weil die vortragenden Referenten, und das nicht nur am Vormittag, mehr an ihren kleinen witzigen, aber eitlen Feuilletons interessiert zu sein schienen, denn an ernstlicher Auseinandersetzung mit so schwierigen, auch gestalterischen Fragen, wie denn zum Beispiel »öffentlicher Raum« definiert werden kann, wie er aussehen könnte, was ihn ausmachte, würde mit den selbstformulierten Ansprüchen an ihn gerecht werden wollen. Zwar hörte man immer wieder die Referenten die Begriffe „Res publica“ und „Res privata“ murmeln — was diese denn aber meinen, meinen könnten — das ließen sie offen. Und eben auch die Ansprüche an diesen diffusen Raum blieben leidlich unausgesprochen und mithin so diffus wie seine mögliche Gestalt.

Der Schriftsteller Friedrich Dieckmann — sein Beitrag wurde von einem jungen Schauspieler exzellent und nicht ohne Süffisanz vorgetragen — Friedrich Dieckmann schlenderte, den Zuhörer bei der Hand, durch die Stadt und vermerkte die Stellen, die er abzureißen gedenkt (zum Beispiel den Fernsehturm), trüge er die Verantwortung. Er benannte aber auch die Orte, die ihm wohlwollendes Kopfnicken abtrotzen. Er versuchte auf sehr komplizierte geografisch-absteckende Weise — ich denke, sinn- und zwecklos, weil man im Ergebnis nichts gewinnt und darüber hinaus nichts zu sagen bleibt — die Frage nach der Mitte Berlins zu stellen, und das, um sie sich anschließend selbst zu beantworten. Er fand diese Mitte in der Kreuzung Friedrichstraße/Ecke Unter den Linden — originell ist diese Fundstelle aber mitnichten.

Die nachmittäglichen Arbeitsgruppen, in denen Fragen dieses »öffentlichen Raumes«, der »Stadtgesellschaft in einer gespaltenen Stadt«, Fragen nach den Möglichkeiten der weiteren Nutzung der Ostberliner Großsiedlungen und der Rolle Berlins im Bundesland Brandenburg gestellt wurden — auch diese Arbeitsgruppen zeichneten sich eher durch Trägheit denn durch Spannung in der Diskussion aus. Das »Darüber reden« bleibt nun einmal eine ziemlich störanfällige und folgenlose Angelegenheit.

Das Schönreden zum Beispiel in der Plattenbau-Siedlungsfrage (Bernd Hunger) glich eher dem Pfeifen im dunklen Wald als einem Ansatz für Problemlösungen. Man müsse sie nur etwas »nachbessern« — so wie man das seinerzeit schon mit dem berühmt-berüchtigten Märkischen Viertel tat — fertig, das wird schon gehen. Zudem solle man berücksichtigen, daß ein Großteil der dort Wohnenden eine »Datsche« habe, oder, nach neuesten Umfragen, eine solche wünsche. Mithin hätte also diese zu beplanende Klientel einen »grünen« Ausgleich und eher das Bedürfnis nach geringer Miete als nach hohem Wohnstandard. Also kein Planungsbedarf?

Öffentlicher Raum — offener Raum?

Ein Ziel im Visier war wieder einmal der so oft herbeizitierte »öffentliche Raum«, ein Begriff, mit dem die Stadtplaner und (Stadt)-Soziologen häufig operieren — aber auch hier gilt, daß es keine zwingenden Kriterien zu geben scheint, mit dem er endgültig zu definieren und seine Gestalt zu beschreiben ist. Einmal mehr auch sprach Klaus Hartung — dessen Beitrag ziemlich konfus blieb, offensichtlich sehr schlecht vorbereitet war und mit einem Appell zur »Verschönerung« der Stadt endete —, einmal mehr sprach er auch davon, daß mit dem Wettbewerbsentscheid Sony am Potsdamer Platz die »Öffentlichkeit« von der Straße weg nach »innen« verbannt sei. Er meint damit offensichtlich die architektonisch- städtebauliche Lösung des Preisträgers Helmut Jahn, die eine Piazza in der Mitte des dreieckigen Grundstückes vorsieht. Er sprach von einer »Urbanität im Hochglanzformat« und einer »Architektur der Angst (vor dem Ungewissen)«.

Platz da!

Hartungs Beitrag enthielt aber mitnichten ein Bild oder eine Vision der »Schönen Stadt«, was doch nahegelegen hätte, wenn er schon für eine »Verschönerung« plädiert. Er konstatierte statt dessen, daß die Stadt »identifikationsfeindlich« sei, die »Stadt verostet und die Mitte verwestlicht«, und zählte wieder einmal auf, was die »Ordnungsprinzipien in der Geschichte der Stadt« seien: »Raster, Traufhöhe, Parzelle«. Daß auch das nicht zwingend ist, daß durch diese Heraufbeschwörung vermeintlich ewiger Berlin-Werte noch keine architektonische Lösung erzwungen wird, schon gar nicht ein »öffentlicher Raum« — das beweisen andere städtebauliche Lösungen an anderen Orten. Daß es zudem andere Kriterien sind, anhand derer die modernen Architekten planen und Preisrichter heutzutage Entscheidungen treffen, liegt mit dem jetzigen Befund Sony nach Lektüre der Erläuterungsberichte und nach Durchsicht der Entwürfe der Preisträger auf der Hand.

Genau dieser »öffentliche Raum« soll nämlich auch am Potsdamer Platz entstehen. Warum der hier notwendig sei soll, warum alle Bürger ausgerechnet zu diesem Orte streben sollen, um hier die »Öffentlichkeit« zu bilden, das bleibt allemal im dunkeln und läßt sich wohl letztendlich nur mit dem »Mythos Potsdamer Platz« erklären. Ganze Generationen fallen darauf herein. Was bloß soll ich denn da? Dort stehen und Aha rufen?

Auf diese und andere dumme Fragen gibt der Erläuterungsbericht von Helmut Jahn (1. Preis) Auskunft: »Die geschwungene Passage wird zu einer Straße der Elektronik, und das überdachte Forum wird zu einer öffentlichen Stadtbühne für Live- und Video-Veranstaltungen (...) Das soll der Ort werden, wo man hingeht, und nicht bloß eine weitere Geschäftsstraße oder ein architektonisch beeindruckendes Ensemble.«

Da haben wir's! Abgesehen von dem schulterklopfenden Baedecker- Hinweis, daß das beeindruckend ist, was wir da sehen (im Baedecker heißt das: »Links bewundern wir das Bild von sowieso, dort beeindruckt die Perspektive von olle soundso...«), abgesehen davon gibt es genügend Live-Veranstaltungsorte in Berlin und Splatter- und Porno-Videos guckt olle Normalbürger immer noch lieber im Wohnzimmer mit Mustertapete, bei Pulle Bier und Schippsfrisch. Aber — es gibt dann da auch Monitore mit Veranstaltungshinweisen, na bitte: »Die Menschen werden schließlich gewohnheitsmäßig zu diesem Platz kommen, um zu erfahren, was es in Berlin an interessanten Veranstaltungen gibt.« Also zitty weg und Tip und taz und dann auf, um mit allen Berlinern gemeinsam Video zu gucken und im großen Mattscheibenveranstaltungskalender von Sony zu blättern: öffentlich, versteht sich.

Zwar haben Preisrichter nicht über das Geschwafel in Erläuterungsberichten zu befinden, sondern die beste Arbeit zu prämieren — aber das hängt hier eben zusammen. Der Erläuterungsbericht Jahns ist besserwisserisch, zeigefingernd arrogant und so aufgesetzt und in sich widersprüchlich und falsch, daß man sich fragt, wie ein Preisgericht auf diese Eigenwerbung hereinfallen konnte — wollte man dem Senat, der Stadt eins auswischen? Das klingt alles wie von einem freudestrahlenden, gescheitelt-glattgestriegelten, optimistischen Diplomanden, der sein Diplom seinen Lehrern erklärt — furchtbar! Anbiedernd, frech und dreist! Da wird einem übel...! — Vor dem Schreiben ist Denken, Denken wird dann Handeln, und Handeln ist dann Bauen: und das haben wir jetzt davon. Was? Ein ziemlich vorlautes Ungetüm.

Abziehen!

Ach, daß ich jetzt auch wieder nörgeln muß! Über die einzelnen Hausfiguren und ihre kosmetische Ausformulierung bei Jahn will ich weiter gar nichts sagen: das ist wie immer Geschmackssache, darüber läßt sich bekanntlich streiten, das haben die Preisrichter ihrem Auftrag gemäß wohl getan, gut, finden wir uns damit ab. Ist auch so schlecht nicht (eben weil es Schlimmeres gibt). Aber, diese Geste, diese Haltung! Eine Verhöhnung der zerstörten Architektur des Esplanade durch Rekonstruktion der Fassade — dahinter Neubau. Eingepackt diese (Zitat) »Beaux Arts«-Fassade in eine modernistische neue Struktur. An der neuen alten Potsdamer Straße ein gigantischer Riegel als Torsturz, als kitschig interpretierter Architrav. Ein terrassiertes, aber total überdimensioniertes Forum als (Zitat) »städtische, moderne und internationalisierte Version des Dorfplatzes mit all seinen politischen, kulturellen und Unterhaltungselementen.« (Ich will nicht immer unterhalten werden! Ich will ein Stück einfache, normale Stadt: Straße, Haus, Geschäft, Wohnungen. Mehr nicht — aber auch nicht weniger — und das gut und bescheiden.)

An den Blockrändern schwingt und schwappt die Baumasse hin und her wie lose Tapete, kein Block ist zu erkennen, keine raumbildende Bauflucht, kaum eine definierte Raumkarte. Die Baumassen wabern so dahin. Das Ganze ist irgendwie hingefummelt, hingefriemelt, so daß man sich fragen muß, wo denn die immer wieder beschworenen »Raster, Parzellen etc.« bleiben und warum das Preisgericht darauf nicht geachtet hat.

Was bleibt: der Club der Zehn Großen hat sich durchgesetzt, der im Preisgericht, der der international Bauenden. Man ist unter Seinesgleichen bei der Auswahl des Preisgerichtes wie der teilnehmenden Architekten geblieben. Gleichzeitig werden Jahn aber Auflagen (»Empfehlungen«) gemacht: Wenn man aber all diese Änderungen vom Entwurf abzieht, bleibt ein noch eigenartigeres Gebilde übrig — und auch ein schaler Geschmack. Woher dieser rührt?

Berliner Architektur

Öffentlich zu diskutieren wäre endlich eine neue Berliner Linie. Eine in Ansätzen deutlich neue Berliner Architektur, wie sie von nicht wenigen in dieser Stadt geleistet werden kann— vorausgesetzt, man würde diese Architektur wirklich suchen, sie wollen. Paris hat diese seine neue Architektur in sein Stadtbild integriert, man ist jedenfalls dabei; und Barcelona hat diese seine neue Architektur dank Olympia und dank mutiger Entscheidungen für junge spanische Architekten. Aber dort haben eben auch die Entscheidungsträger Mut und Willen zu diesem Neuen!

In Berlin gibt es eine Reihe von ArchitektInnen, die sich mit der Stadt und ihrer Bau- und Plangeschichte auseinandergesetzt haben. Und die ästhetische Kriterien intellektuell diskutieren können und nicht nach schön oder häßlich beurteilen. Die an der Sache noch arbeiten. Ob es in der Haltung ein der Tradition des Berliner Klassizismus verpflichteter neuer Rationalismus, eine dem Berliner Barock entlehnte Eleganz oder eine dem Rhythmus des Berliner Mietshauses abgeschaute Strategie ist — das macht es nicht, obwohl diese Melange in etwa das keimende Neue beschreibt. Es geht darum, daß man eine Berliner Linie aufzuspüren willens ist und Ansätzen zu dieser Neudefinition von Berliner Architektur eine Chance gibt. Und zwar jetzt. Was machen denn die »Jungen«, die »Neuen« — ja, sie formen, bilden. Auch Neues, ja.

Die einsetzende Jammerei über »unberlinisch« und »für Berlin untypisch« ist deshalb falsch gepolt. — Die »Kommode« am Fridericianum, entworfen von G.F. Boumann, gebaut 1775-80, ist wienerisch und geht auf einen Entwurf von Fischer von Erlach zurück — eben für Wien (für den Michaelertrakt in der Hofburg). Ist sie untypisch für unsere Stadt? Ja. Aber. — Schinkels Neue Wache und sein Museum? Ziemlich griechische Angelegenheit, wie? Untypisch? Ja, aber. Also doch berlinisch? Jetzt auf einmal? Weil Schinkel...? Weil vor 1945...? Verstehe! — Den Kanal in Hilmer/Sattlers Entwurf zum Potsdamer Platz schalten alle »untypisch für Berlin«. In Kreuzberg wurde erst in diesem Jahrhundert der Luisenstädtische Kanal zugeschüttet — von Peter J. Lenné geplant im Zuge der Verschönerung Berlins nach englischem beziehungsweise Pariser Vorbild (1848-52). Lenné und seine Planungen: für Berlin untypisch? — Typ? Typen entwickeln sich, man kann sie bilden und formen.

Noch einmal Sony

Was für Chancen waren gegeben? Um gleich einem Mißverständnis vorzubeugen: Ich spiele nicht den 3. Preis gegen den ersten aus und zähle Walter A. Noebel nicht unbedingt zu den oben nicht namentlich genannten jungen Berliner Architekten. Und trotzdem scheint bei seinem Entwurf etwas durch, über das es sich — genau an diesem Ort — nachzudenken lohnt.

Sein Konzept ist klar, ruhig, streng — aber auf jeden Fall ausgewogen. Es ist zwingend platz- und raumbildend und somit großstädtisch im besten Sinne. Zwar erinnert viel an Mailand, vor allem an die Wohnhäuser Bonaiti und Malugani an der Piazza della Rupublica von Giovanni Muzio — an dieser Nathstelle zwischen ehem. Ost und ehem. West werde ich aber lieber an Italien erinnert als an ein amerikanisches Einkaufszentrum, in dem ich ständig unterhalten werden und doch bloß Geld ausgeben soll. Und wer diese norditalienische gut gekleidete Haltung kennt (im Gegensatz zum schludrig gekleideten Amerikaner), wer dieser Wirkung der genannten Gebäude in Mailand zum Beispiel je gespürt hat, der wird sich das an dieser Stelle auch eher wünschen mögen als das vorlaute Geklapper.

Und: ich sehe gerade hier die klare Scheidung, die überhaupt nur möglich ist zwischen einer sogenannten »Öffentlichkeit« und dem Privaten: das ist die im Straßenraum sicht- und fühl- und erfahrbare Hauswand. Und die hat majestätisch-zurückhaltend und distanziert zu sein. Ich will keine zeigefingernden, vorlauten Fassaden — ich will Haltung. Ich will auch nicht von jedem angequatscht werden auf der Straße. Höflichkeit und Abstand sind die Gebote der Stunde. Und die bietet der Architekt Noebel uns an. Ich als einer derjenigen, die die »Öffentlichkeit« bilden, hätte gern das spröde Schwarzbrot, das er uns reicht. Was bekomme ich vom Preisgericht? — Eine süße, die Zähne und den Geschmack verderbende und bunt garnierte Zuckertorte. Wir (ein wichtiger Teil der »Öffentlichkeit«) wollen Champagner, brut, nicht Mosel-Kellergeister.

Wunderbar sind bei Noebel die zurückversetzten Obergeschosse und der einheitlich ausgebildete Sockel der einzelnen Baufiguren. Er stellt diese gewaltigen und doch ruhigen monolithischen Blöcke in den Stadtraum, so zwingend und dem Masterplan Hilmer/Sattlers entsprechend in das Dreieck, daß sich die geforderte Piazza auf dem Gelände wie von selbst ergibt. Die Überdachung allerdings dieser Piazza ist eher unschön — warum muß man bei Regen im Trockenen, aber draußen sein? Diese überdeckten Passagen haben meist etwas unangenehm Heiteres, eine Art architektonischen Freizeit- Optimismus — man sollte Stadt und Kopf säubern von dieser konsumistischen Einrichtung, lassen wir sie absterben. Bauen wir Markthallen und Passagen, wo sie erforderlich sind, und lassen wir Plätze Plätze sein (wie schön sind leere Plätze im Regen!).

Modern sein

Zuletzt: Nächste Woche wird der Wettbewerb für Daimler am Potsdamer Platz entschieden. Unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Und man wird weitersehen und man wird weiterbauen. Und man wird im nächsten Stadtforum wieder diese Öffentlichkeit beschwören, für die das doch bitteschön alles gedacht und gemacht wird. Und man wird wieder (Wetten?!) schimpfen auf die Entscheidung. Und auch das wird — als Ritual— wieder so sein: Senator Hassemer als Erfinder des Stadtforums schaffte es in seinen Redebeiträgen jedesmal, dieser (immer nur gerade anwesenden) Öffentlichkeit einzureden, daß er sie braucht und daß er einen Großteil seiner Entscheidungen den Diskussionen hier im Forum verdankt.

Zu beklagen ist dennoch einmal mehr — auch bei diesen Entscheidungen, den gefallenen und noch zu treffenden — die der Stadt an vielen Orten anzusehende Gestalt- und Ratlosigkeit. Die Idee des Stadtforums war sympathisch und gut gemeint — solange die entscheidenden Lösungen allerdings in einer in ihren Strukturen überholten und altmodischen Bauverwaltung gefunden werden sollen, so lange wird die Stadtplanung Berlins halbherzig und unbefriedigend bleiben. Notwendig ist jetzt eine moderne, flexible und mit gutbezahlten Fachleuten ausgestattete Verwaltung, eine, die der modernen Idee des Stadtforums entsprechend reagieren und handeln kann. Martin Kieren