Medien- Eunuchen

■ Betr.: Avanti, dilettanti! taz vom 5.1.93

In einer Reportage über den Offenen Kanal Bremen ist ein Satz von mir wiedergegeben worden, den ich nicht gesagt habe und als Beleg für einen Sachverhalt genutzt worden, der sachlich falsch ist.

„Wenn keiner guckt ist das auch gut.“ — Diesen Satz habe ich nicht gesagt, und natürlich ist es uns, den MitarbeiterInnen des Offenen Kanals nicht egal, wieviele BremerInnen wie oft unser Programm anschauen. Wir hoffen auf eine möglichst breite Rezeption der Beiträge im OK.

Weiterhin sind wir auch keine „Diener“, die keine „Idee von dem haben, was hinten rauskommt“, sprich, die keinerlei Vorstellungen davon haben, wie eine gelungene TV- oder Hörfunkproduktion aussieht oder sich anhört.

Richtig ist vielmehr, daß wir mit den NutzerInnen des OK sowohl technisch als auch dramaturgisch und ästhetisch arbeiten, ohne ihnen aber unsere formalen oder inhaltlichen Vorstellungen aufdrücken zu wollen. Diesen zugegebenermaßen komplexen Zusammenhang hat Burkhard Straßmann leider nicht wiedergegeben (oder verstanden?).

Mit freundlichen Grüßen,

Gunter Becker / Offener Kanal HBmen