Lokalkoloratur

■ Lars Becker

LOKALKOLORATUR

„Der Kriminalfilm ist in Deutschland quasi ein nicht existentes kinematographisches Gewerbe, weil der zwar populäre („ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“), aber um so häufiger anspruchslose Fernsehkrimi bei Machern und Konsumenten für systematisch schlechten Geschmack gesorgt hat.“ Das ist bedauerlich, aber zu ändern: Der Hamburger Filmemacher, Produzent und Krimiautor („Kalte Sonne“, „Amigo“) Lars Becker hat jetzt seinen ersten Spielfilm „Schattenboxer“ gedreht, der heute abend um 22 Uhr in den Zeise Kinos erstmals in Hamburg aufgeführt wird. Im hohen Norden dauert's eben etwas länger, bis es für hier produzierte Filme im Kino dunkel wird, so auch für „Schattenboxer“, die illusionslose Story einer Gang, deren Tage gezählt sind. Ein klarer Fall für Krimi- Freunde, Thai-Kick-Boxer sowie Fans knallharter Geschichten vor einem gut recherchierten sozialen Hintergrund. Schließlich fand Beckers Debut bereits Beachtung bei den Hofer Filmtagen und der Berlinale. Die Karten für heute Abend sind schon knapp, aber ab morgen läuft „Schattenboxer“ nicht nur in Ottensen, sondern auch am Steindamm (Neues Cinema) und natürlich auf der Reeperbahn (Oase). jk