Schon wieder: Großtanker läuft vor Azoren aus

■ Acht Meter großes Loch im Rumpf

Horta (AP/taz) – Vor der Azoreninsel Faial ist am Donnerstag der in Malta registrierte Öltanker „Onda“ verunglückt. Aus einem Leck begann Öl auszulaufen, wie Vertreter einer Versicherungsgesellschaft in der Stadt Horta mitteilten. Die Unglücksstelle liegt etwa 184 Kilometer südwestlich von Faial.

In dem Seegebiet trieb eine 18 Kilometer lange Ölschicht, wie ein Sprecher von Lloyds Casualty in London ergänzend mitteilte. Die rund 40.300 BRT große „Onda“ sollte ihre Ladung Rohöl von Syrien nach Neufundland in Kanada bringen.

Der portugiesische Privatsender TSF berichtete, das Leck habe einen Durchmesser von acht Metern. Erste Risse sollen bereits am Dienstag aufgetreten sein. Der Tanker hatte deswegen Kurs auf Faial genommen, wo Reparaturarbeiten geplant waren. Die Behörden hätten jedoch aus Sorge vor einer Ölpest an der Küste keine Landeerlaubnis gegeben, sagte Carlos Castro Garcia von der Hafenverwaltung.

Seit Anfang Dezember hatte es allein in europäischen Hoheitsgewässeren zwei große Tankerunglücke gegeben, zunächst an der spanischen Küste vor La Coruña und anschließend vor den Shetland- Islands. Bei beiden Unfällen liefen jeweils mehrere 10.000 Tonnen Rohöl ins Meer. Beide Schiffe waren, wie die Mehrzahl der auf den Weltmeeren umherschippernden Tankerriesen, über 15 Jahre alt, und beide Schiffe liefen unter einer sogenannten Billigflagge.