Entsorger bezahlen DSD-Sanierung

■ BEB sollen vom DSD ein Drittel weniger Geld bekommen

Bei den „Bremer Entsorgungs-Betrieben“ (BEB) werden die Bleistifte gespitzt. Ganz genau will der Entsorgungsbetrieb ausrechnen, ob er mit dem neuen Angebot des „Dualen System Deutschland“ (DSD) — 30 Prozent weniger — weiter die Einsammlung des Grüne-Punkt- Mülls finanzieren kann: „Wir können das nur machen, wenn sich wenigstens plus-minus Null ergibt“, sagt Gerhard Schreve- Liedtke von den BEB.

DSD will die Einnahmen erhöhen (Lizenzgebühren für den Grünen Punkt verstärkt eintreiben) und die Ausgaben senken — weniger Geld an die privaten und kommunalen Entsorger zahlen. Die Schulden des DSD sollen gestundet werden. In Bremen sind das 5 Millionen Mark. Die Hälfte davon, 2,2 Mio, will DSD an die BEB überweisen, so Schreve-Liedtke. Er spricht von einer „massiven Entschärfung“: Seit September bezahlt DSD monatlich einen Abschlag von drei Vierteln des Preises.

Die Preise, die DSD an die Entsorger für gesammeltes Glas und den Gelben Sack zahlt, sollen um 25 Prozent fallen. Außerdem soll für Abfallberatung statt wie bisher 4,50 Mark pro Einwohner nur noch 1 Mark gezahlt werden. „Bei 30 Prozent weniger Einnahmen müssen wir zuerst über betriebsinterne Rationalisierung nachdenken, dann die Preissenkungen an unsere Subunternehmer weitergeben und uns über die Spannbreite des Angebots Gedanken machen.“ Zu deutsch: Bei Service, Beratung und flächendeckender Containeraufstellung muß gespart werden. Die Müllgebühren allerdings sollen nicht erhöht werden.

Anders als in Oldenburg denkt in Bremen aber niemand daran, die Schulden des DSD gerichtlich einzuklagen. Die Stadt Oldenburg hatte am Dienstag erklärt, 100.000 Mark Schulden eintreiben zu lassen. Wenn viele Gläubiger ihr Geld eintreiben, geht DSD pleite. „Wir haben schließlich einen Vertrag bis 2002, wir müssen langfristig denken“, heißt es dazu von den BEB. Bernhard Pötter