Stütze im Pappkarton

■ 2,25 Mio für Mobilcontainer-Sozialamt

Mit 16 neuen Mobilcontainern wollen Sozialbehörde und der Senator für Inneres provisorisch die Raumnot im Ortsamt Osterholz beheben. Das geht aus einer Vorlage für den Senat hervor, die nach dem Votum der Staatsräte vom Montag aber heute erst einmal ausgesetzt werden soll. Betroffen ist die Außenstelle des Ortsamtes auf dem Gelände der Schule im Ellener Feld. Mit den neuen Mobilcontainern sollen die Osterholzer dann auch an die rechnergestützte Antragsbearbeitung für die Bewilligung von Sozialhilfe (Prosoz) angeschlossen werden.

Derzeit geht nämlich fast gar nichts mehr in Osterholz. Kein Datenschutz für Antragsteller von Sozialhilfe, weil die Sachbearbeiter keine Einzelzimmer haben, alles ist zu eng, der Handbetrieb zeitaufwendig in der Bearbeitung und beim Bewilligen des Geldes. Damit sich das ändert, sind für die Containerbauten 2,25 Mio. Mark veranschlagt. „Wir würden gerne billiger bauen, wenn wir jemanden hätten, der uns einen besseren Preis böte“, erklärte Sozialstaatsrat Hans-Christoph Hoppensack. Der Anschlag der Baukosten kommt aus dem Hochbauamt, das aber erst Genaueres sagen kann, wenn es 90.000 Mark Planungskosten überwiesen bekommen hat.

Hoppensack erhofft sich durch die Einführung der EDV aber die Einsparung von Stellen. Derzeit werden „manuell“ pro Sachbearbeiter 92,5 Fälle gerechnet, wenn Prosoz läuft, soll die Zahl auf 117 erhöht werden. „Es gibt sogar schon Leute, die für die Zukunft Fallzahlen von 130 angeben“, erklärte Hoppensack.

Der Raumbedarf errechnete sich aus den Fallzahlen und den für Computer-Arbeitsplätze vorgesehenen Grundplatzbedarf von 14 Quadratmetern je Arbeitsplatz. Außerdem hat die Behörde für ein Jahr noch mit den Fallzahlen gerechnet, die bei manueller Bearbeitung pro Mitarbeiter zu erledigen sind. So lange nämlich dauert es, bis alle mit dem Programm umgehen können und der Spareffekt bei der Arbeitskapazität einsetzt. Dann aber sollen die Stellen richtig purzeln. „Wir gehen von sechs bis sieben Stellen pro Jahr aus, insgesamt vielleicht 80, 90 Stellen“, rechnet Hoppensack vor. Jede Stelle mit 70.000 Mark angesetzt, ergibt „Das kann ich so schnell gar nicht rechnen.“

Trotzdem muß nachgerüstet werden. Zum Beispiel sollen die Behörden nach Leerstand in Osterholz suchen, wo die Abt. Wirtschaftliche Hilfen einziehen könnte, und ein Finanzierungskonzept soll vorgelegt werden. Bis zum 15. März soll das passiert sein. Mit der Fertigstellung der Mobilbauten rechnet Hoppensack im nächsten jahr. mad