Risiko-Narkose?

Die sogenannte rückenmarksnahe Spritze ist ein gängiges Mittel, um schwangeren Frauen die Geburt zu erleichtern. Sie kommt aber auch bei chirurgischen Eingriffen wie bei der Behandlung eines Leistenbruchs oder einer Sprunggelenksoperation zum Einsatz. Bei der „Periduralanästhesie“ wird ein Betäubungsmittel in Höhe der Lendenwirbel in die Nähe des Rückenmarks gespritzt.

Der Patient bleibt dabei - im Gegensatz zur Narkose - hellwach. Frauen kann so ermöglicht werden, den Wehenschmerz besser zu ertragen und dennoch die Geburt des Kindes bewußt zu erleben.

Wie die taz auf Anfrage in den Hamburger Kliniken erfuhr, wird diese spezielle Spritze, die millimetergerecht zwischen den Wirbeln plaziert werden muß, in der Regel nicht von Narkoseärzten, sondern von Frauenärzten verabreicht, weil das billiger ist.

Lediglich im Universitäzskrankenhaus Eppendorf (UKE) wird routinemäßig ein Narkosespezialist geholt, der bei eventuellen Nebenwirkungen auf Herz und Kreislauf schneller mit geeigneten Gegenmitteln reagieren kann.

Keine ärztliche Behandlung ist völlig gefahrlos. Trifft die Spritze versehentlich das Rückenmark, kann es zu Nervenschäden und Lähmungen kommen. Die Risiken der „Periduralanästhesie“ sind jedoch in der Regel gering. pr