Umweltkriminalität steigt

■ Jahresbericht des Bundesumweltamts

Bonn (dpa) – In Deutschland werden immer mehr Umweltstraftaten registriert. Das geht aus dem Jahresbericht 1993 des Umweltbundesamtes hervor, der gestern vorgestellt wurde. Danach wurden 1993 von der Polizei insgesamt 29.732 Fälle von Umweltstraftaten festgehalten – vier Prozent mehr als 1992.

Die Zahlen beziehen sich allerdings nur auf die alten Bundesländer, in den neuen sei das Material „nicht verläßlich bezifferbar“.

Der Schwerpunkt lag bei „umweltgefährdender Abfallbeseitigung“ mit 18.575 Fällen (plus sieben Prozent) und bei Gewässerverunreinigung mit 8.701 Fällen. Die Aufklärungsquote sank hingegen weiter: 64,2 Prozent gegenüber 76 Prozent im Jahre 1988. Große Sorgen bereitet dem Umweltbundesamt mit Blick auf die schädlichen Kohlendioxid-Emissionen die drohende starke Zunahme des Güterverkehrs. Prognosen gehen von einer Verdoppelung der Fahrleistungen von 14,9 auf 30,1 Milliarden Kilometer im Zeitraum 1988 bis 2010 aus. Damit würden sich auch die Kohlendioxid-Emissionen nahezu verdoppeln.

Ebenfalls besorgt äußert sich der Bericht über zunehmende Abfallverbringung in Bergbaubetriebe. Dies werde oft als „Verwertung zum bergbaulichen Versatz“ bezeichnet, doch sei der Unterschied zu einer Abfallablagerung oft nur schwer erkennbar.