Rechtsextreme Gruppe ausgehoben

■ Erster Erfolg für Zentrale Ermittlungsgruppe gegen Rechts

Magdeburg (taz) – Bei zahlreichen Hausdurchsuchungen in Dessau und Wittenberg hat die Polizei rechtsextremistisches Propagandamaterial, Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Musikkonserven mit rechtsextremem Inhalt beschlagnahmt. Die Aktion richtete sich gegen Angehörige der verbotenen Organisation „Mitteldeutsche Hilfe“ und die „Kameradschaft Wittenberg“. Gegen 25 Verdächtige im Alter zwischen 15 und 30 Jahren werde ermittelt, sagte Sachsen-Anhalts Innenminister Manfred Püchel (SPD) gestern in Magdeburg. Die Aktion sei der erste Erfolg der im September beim Landeskriminalamt eingerichteten Koordinierungs- und Ermittlungsgruppe gegen Rechtsextremismus (KEG Rechts).

Die Zahl rechtsextremer Straftaten ist in Sachsen-Anhalt stark angestiegen. Während von Januar bis Oktober 1993 291 Straftaten registriert wurden, zählte die Polizei im diesjährigen Vergleichszeitraum 612 Taten. Gestiegen ist aber auch die Aufklärungsquote. 1993 wurden nur 41 Prozent aller rechtsextremen Straftaten aufgeklärt. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres sei die Aufklärungsquote, so Püchel, bereits auf 49 Prozent gestiegen. Eberhard Löblich