Brand-Bekenntnis

■ „Lesbenfrauen“ zu „Junger Freiheit“

Erfurt (AP/taz) – Das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) hat die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung des Brandanschlags auf die Union-Druckerei in Weimar gebeten. Wie eine LKA- Sprecherin am Montag in Erfurt mitteilte, setzte der Generalbundesanwalt, der die Ermittlungen führt, eine Belohnung von 25.000 Mark aus. Bei dem Anschlag in der Nacht zum 4. Dezember war Sachschaden von einer Million Mark entstanden. In dem Gebäude wurde die rechte Junge Freiheit gedruckt. Der Vertrag mit dieser Wochenzeitung sei aus Sicherheitsgründen fristlos gekündigt worden, sagte der Geschäftsführer der Union-Druckerei.

Nach Angaben des LKA hatten sich „Revolutionäre Lesbenfrauengruppen und andere revolutionäre Gruppen“ in einem Schreiben zu dem Anschlag bekannt. Die Brandsätze hätten sich in drei gelben Postnormpaketen befunden. Sie bestanden den Angaben zufolge aus Brandbeschleuniger, Batterien, Blitzlichtbirnen und zwei schwarzen Quartz-Reiseweckern. Außerdem seien für die Tat zwei schwarze Fünf-Liter-Benzinkanister mit grünen Einfüllstutzen verwendet worden.

Bereits am 4. Oktober hatten zwei maskierte Männer die Angestellten der Druckerei bedroht und einen Karton mit etwa 5.000 Adreßaufklebern von Abonnenten der Jungen Freiheit gestohlen.