Seifenopern aus dem Gericht

Frankfurt/M. (epd) – Der Nachrichtensender n-tv will erreichen, daß Gerichtsprozesse künftig im Fernsehen übertragen werden können. Er könne nicht einsehen, daß Kameras grundsätzlich aus Gerichtsverfahren ausgeschlossen würden, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Karl-Ulrich Kuhlo der FAZ.

Der Medienexperte Reinhart Ricker (Mainz) plädierte hingegen für ein eingeschränktes Übertragungsrecht. Die Sender sollten nur die Verkündung von Urteilen filmen dürfen. Dabei werde nur der Richter gezeigt, Angeklagte könnten nicht an den Pranger gestellt werden, so der Professor für Medienrecht. Auch könnten so Zeugen nicht mehr verschüchtert reagieren oder Schaureden halten.