Herzogs Ei wird gebaut

■ Präsidialamt für 90 Millionen Mark

Die Baupläne von Bundespräsident Roman Herzog für ein Bundespräsidialamt haben Gestalt angenommen. Herzog entschied sich für einen modernen ellipsenförmigen Neubau, der 200 Meter südlich vom Schloß Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, auf Tiergartengelände errichtet werden soll.

Mit dem Bau des rund 5.000 Quadratmeter Nutzfläche bietenden Gebäudes soll Mitte 1996 begonnen werden. Bis 1998 hoffe man von Bonn in die rund 120 neuen Büros in Berlin umziehen zu können. Bei den veranschlagten Baukosten von 90 Millionen Mark solle es bleiben.

Mit der Entscheidung folgte Herzog der Empfehlung des Preisgerichts, das zweimal für den architektonisch interessanten Entwurf der jungen Architekten Martin Gruber und Helmut Kleine-Kraneburg (Frankfurt am Main) votiert hatte. Allerdings wurden auf Wunsch des Präsidenten noch deutliche Veränderungen vorgenommen, weil die Fassade des „Präsidialamts-Eies“ mit schwarzem Marmor und sehr kleinen Fenstern abweisend wirkte. Inzwischen wurden die Fensterflächen stark vergrößert, und die Fassade soll, passend zum Schloß, hell werden. Nun wirke das Gebäude transparenter und werde „dem offenen Geist der Republik eher Ausdruck geben“.

Widerstand der Berliner wegen des Verbrauchs von rund 10.000 Quadratmeter Tiergartengelände für den Bau wird im Bundespräsidialamt nicht erwartet. Denn die Stadt erhält dafür 22.000 Quadratmeter Gelände, das bisher zum Schloß Bellevue gehörte.

Der Bundespräsident will nach dem Berlin-Umzug die Villa Hammerschmidt in Bonn als zweiten Amtssitz behalten. dpa