Sozialmißbrauch

■ betr.: „Sind wir nicht alle Sozialbe trüger?“, taz vom 6. 4. 95

Da soll es doch tatsächlich Hunderte, ja Tausende von Sozialhilfeberechtigten geben, die sich angeblich aus „Scham“ oder anderen fadenscheinigen Gründen einfach weigern, ihre Stütze abzuholen – Frechheit!

Man sollte diese uneinsichtigen Leute zur Auszahlung der Sozialhilfe per Ladung aufs Amt bestellen. Wenn sich das „arrogante Pack“ auch davon nicht beeindrucken läßt, könnte man ihnen gnadenlos mit einer 25 Prozent höheren Zwangsüberweisung begegnen! Anders is dem geradezu staatsverachtenden sozialen Mißbrauch doch nicht mehr beizukommen ... Frank Lieber, Werl

Sozialhilfe-„Einsparungen“. Bereits die Wortwahl zeugt von Zynismus. Wie soll bei einer Hilfe gespart werden? Ehrlicher ist doch der Begriff Kürzungen. Kürzungen bei den Ärmsten der Armen. Dabei sind doch die Gewinne der Banken und Konzerne ungeheuerlich. Vier Billionen DM nennen die Besitzenden ihr Gespartes. Die bayerischen Abgeordneten planen die Erhöhung ihrer Diäten um 27 Prozent...

[...] Im Zeichen zunehmender Technisierung der Produktionsprozesse und Dienstleistungen werden immer mehr Menschen aus ihrer „Arbeit“ geworfen. Dabei helfen keine buchhalterischen Umbuchungen, sondern wir brauchen zukunftsorientierte Lösungen wie die Verkürzung der Lebensarbeitszeit und eine gerechte Verteilung der Arbeitserträge sprich Gewinne. Die Banken und Konzerne müssen zur Finanzierung einer menschenwürdigen sozialen Grundsicherung aller herangezogen werden, denn sie verdienen an den Produktivitätssteigerungen, die letztlich zur Arbeitslosigkeit führen. [...] Dieter Koschek, Arbeitslosen-

SelbstHilfe Lindau