Muster will mehr

■ Heute beginnen in Paris die French Open, und Boris Becker träumt wieder

Paris (dpa) – Die Tennis-Kiebitze im Stadion Roland Garros rieben sich die Augen. „Sind das da nicht Boris Becker und Pete Sampras?“ fragten sich einige hundert auf der Tribüne des 17.000 Zuschauer fassenden Centre Courts. Gut gelaunt und topfit trainierten der Leimener und der Weltranglisten-Zweite aus den USA auf dem roten Sand für die heute beginnenden French Open (bis 11. Juni). Der freundschaftliche Test kann im Halbfinale des Grand-Slam- Turniers, das ARD und ZDF live übertragen, zum Ernstfall werden.

„Ich habe meinen Traum noch nicht aus den Augen verloren, eines Tages doch noch ein Sandplatzturnier zu gewinnen“, bekannte der Weltranglisten-Dritte Becker. Von seinen jüngsten Rückenproblemen ist keine Rede mehr. Zwischen Blamage und Triumph ist alles drin. Gegen Javier Frana ist ein Erstrunden-Aus ebenso möglich wie zuletzt in New York und Melbourne.

Ein unangenehmes Los erwischte auch Michael Stich, der gegen den Tschechen Martin Damm einmal gewann und einmal verlor. „Ich habe meine Probleme mit ihm gehabt“, so der Elmshorner. Beim World Team Cup ging die Titelverteidigung mit der deutschen Mannschaft zwar daneben, aber Stich überzeugte, blieb ungeschlagen und steigerte sich von Match zu Match. „Ich gehe ohne Erwartungen nach Paris“, sagte er in Erinnerung an die letztjährige Enttäuschung. Im Viertelfinale kann es zum Duell mit Becker kommen. Zuvor wartet auf Stich aber in Runde zwei vermutlich der Vergleich mit Stefan Edberg.

Favorit bei den Männern ist diesmal der zählebige Österreicher Thomas Muster, der zuletzt eine Sandplatzserie mit 28 Siegen und fünf Titeln hinlegte.