Dunkle Ecken soll es nicht mehr geben

■ Parkhäuser sollen für Frauen sicherer gemacht werden

Der Frauenausschuß des Abgeordnetenhauses hat sich gestern mehrheitlich für die Einrichtung von Frauenparkplätzen in Parkhäusern ausgesprochen. Die Mitglieder aller Fraktionen unterstützen einen Antrag der SPD- und CDU-Fraktion, der außerdem flankierende Sicherheitsmaßnahmen für Frauen vorsieht. Parkhäuser sollen übersichtlich und hell gestaltet werden sowie ausreichend durch Wachpersonal und Videoanlagen überwacht werden. In den Gebäuden sollen Markierungen und Hinweise eine bessere Orientierung ermöglichen.

Bei der Diskussion im Frauenausschuß betonte Marion Kittelmann (CDU), daß es hauptsächlich darum gehe, ein subjektives Angstgefühl der Frauen zu beruhigen. Viele Parkhäuser seien dunkel und ohne Beschilderung. Viele Frauen hätten deswegen Angst, wenn sie zu ihrem Auto oder dem Fahrstuhl gingen. Tatsächlich aber seien die meisten Parkhäuser gut überwacht, und auch die Anzahl der Übergriffe sinke.

Die Ausschußvorsitzende Elke Herer von der PDS stimmte dem Vorhaben zwar zu, fand den Antrag aber dennoch zwiespältig. „Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre, Busse und Bahnen sicherer zu machen.“ Immerhin besäßen Frauen nur ein Drittel aller Autos.

Bis es hell ausgeleuchtete Frauenparkplätze in den Berliner Parkhäusern gibt, wird es allerdings noch ein bißchen dauern. Nach der Zustimmung im Frauenausschuß wird der Antrag in den Innenausschuß geleitet. Danach erst werden die Abgeordneten darüber entscheiden. Da sich im Frauenausschuß die Mitglieder aller Fraktionen für diesen Antrag ausgesprochen haben, ist im Abgeordnetenhaus mit einer Annahme zu rechnen, meinte Frau Herer.

Bis die Parkhäuser umgerüstet seien, könnten die Frauen zumindest in den drei Parkraumzonen am Fahrbahnrand parken, tröstete der Vertreter der Senatsverwaltung für Verkehr und Betrieb gestern vor dem Ausschuß. Denn dort seien seit dem Start der Parkraumbewirtschaftung immer Parkplätze frei. Nina Kaden