Gegen den Petro-Islam

■ Diskussion mit Fatima Mernissi und H.-C. Buch im Haus der Kulturen

Für die weltweit bekannte marokkanische Soziologin Fatima Mernissi, derzeit als Forscherin am Wissenschaftskolleg in Berlin weilend, ist der „Palast-Fundamentalismus“ in Saudiarabien und anderen ölfördernden Staaten kaum weniger bedrohlich als der „Straßen-Fundamentalismus“ in Algerien.

Denn hier wie dort werden Frauen sprichwörtlich mit aller Gewalt unterdrückt und jedweder Ansatz von Zivilgesellschaft im Keim erstickt. Der blutige Bürgerkrieg in Algerien wird vom Westen ignoriert, was schlimm genug ist, wohingegen der Palast-Fundamentalismus oder auch „Petro-Islam“ sogar massiv unterstützt wird.Fatima Mernissi wird heute um 17 Uhr im Gespräch mit dem Schriftsteller Hans-Christoph Buch und dem Moderator Thomas Hartmann im Haus der Kulturen der Welt in der John-Foster-Dulles-Allee darlegen, weshalb sie diese Strategie des Westens für äußerst kurzsichtig hält.

Ihre These: Wenn die Länder Nordafrikas fundamentalistisch beherrscht werden, geht es nicht nur der Zivilgesellschaft vor Ort schlecht, sondern ganz Europa. Titel der Veranstaltung, die in der Reihe „Ein-Blicke“ läuft: „Die Rechte arabischer Frauen oder Petro-Islam – zur Verantwortung Europas für den Mittelmeerraum“. usche