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: Sägebrecht klagt

Hamburg (dpa) – Die Schauspielerin Marianne Sägebrecht stellt Strafanzeige gegen Unbekannt, nachdem sie ohne ihr Wissen in die Dreharbeiten zur „Versteckten Kamera“ des ZDF hineingezogen worden war. Die Darstellerin will wegen „Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ klagen. Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen bei der Münchner TV-Firma AVE die entsprechenden Videobänder beschlagnahmt. Es geschah am 10. April 1995. Nach der Beerdigung eines Freundes, der an Aids gestorben war, wurde die Sägebrecht vom TV- Moderator Gerhard Schmitt- Thiel, der als „Lockvogel“ der „Versteckten Kamera“ eingesetzt wird, in ein Restaurant eingeladen. Dort führten die beiden ein intensives Gespräch über den verstorbenen Freund. Im Laufe der Unterhaltung erlitt ein Tischnachbar scheinbar einen „Herzinfarkt“, eine Frau einen „epileptischen Anfall“. Erst spät habe Sägebrecht entdeckt, daß sich unter ihrem Tisch ein Mikro befand. Alle Gespräche über den Freund seien aufgezeichnet und somit Fremden zugänglich gemacht worden.