Thema: Frauenparteien

Neu ist die Idee einer reinen Frauenpartei nicht. In der Bundesrepublik gab es seit 1945 mehr als ein halbes Dutzend Anläufe, eine solche zu gründen. Dennoch soll am Wochenende in Kassel ein neuer Versuch gewagt werden. Ulrike Helwerth hat im voraus in den Programmentwürfen der Partei „Die Frauen“ geblättert. Ihr Urteil: Die Botschaft ist ein bißchen zu schlicht. Daß Frauen immer nur die Opfer sind, erinnert an die Bewegungstraktate der 70er Jahre. Nicht nur die feministische Prominenz hält sich bei der Unterstützung des Vorhabens zurück, auch die Wahlforscherin Ute Molitor – siehe Interview unten – zeigt sich skeptisch. „Single-issue-Parteien“, so glaubt sie, haben keine Chance, „die Frauen“ würden wohl unter einem Prozent bleiben. Ihre These: Früher seien die Unterschiede im Wahlverhalten zwischen Frauen und Männern größer gewesen.