Sprachimperialismus

■ betr.: „Wie Amerika erfunden wurde“, taz vom 3./4. 6. 95

Ignoranz beziehungsweise Arroganz prägen zum wiederholten Male die Schreib„kultur“ auf den Kulturseiten! Wer den Artikel liest und bei „Amerikareisenden“, „amerikanischer Kultur“, „amerikanischer Photographie“ etcetera auch an Sao Paulo, an Santiago oder an Chiapas denkt, versteht, was ich meine.

[...] Bemerkt denn im ganzen taz-Haus niemand diese Frechheit, diesen Sprachimperialismus auf den Kulturseiten? Verlangt denn keiner, die beiden Buchstaben „US“ einzufügen oder Amerika in Anführungszeichen zu schreiben? [...] Ich weiß nicht mehr, wie oft ich Euch das schon geschrieben habe. Aber wer nicht schläft, sondern sich nur schlafend stellt, kann eben nicht geweckt werden, auch nicht durch zig Leserbriefe. Marianne Link, Heidelberg