Nice Scheiß für den Gabentisch

Immer wieder besonders schwer: Leute zu beschenken, die „schon alles haben“. Daß die Alleshaber alles haben, liegt daran, daß sie dem Gelderwerb einen Stellenwert beilegen, der weit über den des unmittelbaren Lebenserhalts und der für die Seele notwendigen gelegentlichen Prasserei hinausgeht. Sie sind von toten Dingen umgeben, die gar nicht lieben können, was zu innerer Leere und schließlich zu dumpfer Verzweiflung führt.

Um solchen Menschen wieder Lebensmut zu geben, müssen sie etwas Lebendiges bekommen. Weil ihnen aber weder frenetisches Schwanzwedeln noch ekstatisches Schnurren etwas bedeutet – daher ja die vielen Dinge –, brauchen sie etwas Lebendiges, das weiteren Gelderwerb in Aussicht stellt. Also auf gar keinen Fall ein Kind schenken! Sondern: ein Rennpferd. Denn das ist nicht nur lebendig, sondern im Prinzip auch in der Lage, sich durch Gewinnprämien seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen und womöglich auch noch die Nebeneinkünfte seines Besitzers zu vermehren.

Besonders empfehlenswert ist ein Trabrennpferd, denn das kann notfalls auch in ein Reitpferd umtrainiert werden.

Trabrennpferde kosten je nach Alter und Gewinnaussichten zwischen 3.000 und 200.000 Mark, der monatliche Unterhalt inklusive Training kostet zwischen 500 und 1.000 Mark.

Die Gewinnprämien im Trabrennen reichen von 120 Mark (fünfter Platz in der niedrigsten Kategorie) bis zu 250.000 Mark (bei besonderen Derbys). Iris Hanika