Falsche Rechnung Messehalle

■ Bremer Architekten wollen Modernisierung statt Abriß

Die Messehallen sind wieder zum Streitobjekt geworden. Die Pläne, die Eislaufhalle abzureißen und wieder aufzubauen, hat jetzt den Bund Deutscher Architeken Bremen (BDA) auf den Plan gerufen. Statt die Hallen 4 und 5 abzureißen, wollen die Architekten Harm Haslob (Vorsitzender des BDA) und Thomas Klumpp die Bauten lieber modernisieren. Die Architekten sollen dem Senat ein konkretes Angebot unterbreitet haben. Die Halle 4 soll danach mit neuen Fenstern, einer besseren Lüftung und eine Akustik ausgestattet werden. Für Halle 5 stellen sich die Architekten einen neuen Eingangsbereich vor. Kosten der Modernisierung: 41 Millionen Mark statt 160 Millionen Mark. Auf den ersten Blick eine einfache Rechnung.

Doch so leicht könne man es sich nicht machen, kritisierte Elke Kröning, Fraktionssprecherin der Wählerinitiative Arbeit für Bremen (AfB), gestern die Vorschläge der beiden Architeken. „Bremen braucht keine Galerie für 41 Millionen Mark, sondern Messehallen mit insgesamt 20.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche als Grundlage, um am Standort Bremen neues Messegeschäft zu akquirieren“, sagte sie. Über die Fraktionsvorsitzenden Ronald-Mike Neumeyer (CDU) und Christian Weber (SPD), die signalisiert haben, den Vorschlag der Architekten prüfen zu wollen, ärgert sich Kröning besonders.

Daß die Große Koalition, „diesen alten Hut“ auch noch als „interessanten Vorschlag“ wertete, zeige „einmal mehr, daß sich die Große Koaltion im Schlingerkurs befindet“, schimpfte Kröning. „Jeder noch so absurde Vorschlag wird ernstgenommen und geprüft. Die vermeintlich klare Linie entpuppt sich als Slalomlauf, mit der ständigen Gefahr, einzufädeln und aus dem Rennen auszuscheiden.“

Auch im Rathaus kann sich niemand so recht für die Pläne der beiden Architekten erwärmen. Die Vorschläge seien lediglich eine Returkutsche der unterlegenenen Bewerber beim Wettbewerb um den Bau der Messehallen, heißt es.

kes