Harter Abschied vom Weltkonzern

■ Siemens-Werker gegen Ausgliederung ihres Betriebes

Aus Protest gegen die Auslagerung ihres Betriebes aus dem Siemens-Konzern haben gestern mittag 50 Beschäftigte des Bremer Fertigungs- und Service-Zentrums (FSZ) für eine Stunde die Arbeit niedergelegt und an der Contrescarpe demonstriert. Auch an den 14 anderen deutschen FSZ-Standorten gingen die Kollegen auf die Straße. Die Siemens-Anlagentechnik möchte den defizitären Teil der Fertigungszentren - die Werkstattfertigung für Schaltanlagen und und die Mechanik mit insgesamt 1600 Mitarbeitern bundesweit - an mittelständische Unternehmen verkaufen.

Die Belegschaft fürchtet, damit Rechte aus dem ausgehandelten Sozialplan zu verlieren und mit einem schlechteren Tarifvertrag Vorlieb nehmen zu müssen. Außerdem sollen 400 der 1600 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Die Bremer sind von dieser Strategie des Weltkonzerns besonders enttäuscht, weil sie als einziges FSZ schwarze Zahlen schreiben. Doch insgesamt bringen die FSZs der Siemens-Anlagentechnik jährlich 50 Millionen Mark Miese ein. Mittelständler lieferten um bis zu 30 Prozent billiger, so ein Siemens-Sprecher. „Entweder wir schließen den Laden oder wir übergeben ihn marktfähig mit weniger Mitarbeitern und kleinerer Betriebsfläche in mittelständische Hände“. jof