Millenium-Finale mit Frank

■ Frank Baumbauer bleibt Hamburg bis ins Jahr 2000 erhalten

Freitag der 13. plus Neumond war ein guter Tag für Hamburg, denn da verlängerte Schauspielhaus-Intendant Frank Baumbauer in der Kulturbehörde per Handschlag seinen Vertrag bis zum Jahr 2000, plus Option auf eine weitere Verlängerung. Zwar müssen in den nächsten Wochen noch die dezidierten Bedingungen ausgehandelt und vertraglich fixiert werden, aber keine der beiden Parteien sieht hier ernstliche Probleme angesiedelt.

Damit ist auch der drohende Weggang des Intendanten nach Salzburg zu den dortigen Festspielen als Nachfolger von Peter Stein hinfällig. „Ich habe immer gesagt, daß ich mir erst über die Hamburger Situation im klaren sein muß, bevor ich ernsthaft über dieses ,paradiesische' Angebot nachdenke“, beugte Baumbauer möglichen Enttäuschungen in Österreich vor.

Nicht zuletzt die dieser Tage bekannt gewordene zweitmalige Bestätigung als Theater des Jahres innerhalb von drei Jahren dürfte den zwischenzeitlich durchaus schwankenden Münchner in seiner Entscheidung bestätigt haben, der kontinuierlich erfolgreichen Arbeit in Hamburg den Vorzug vor den Salzburger Sirenen zu geben.

Der Ruf von Frank Baumbauer an das Schauspielhaus vor fünf Jahren stellte sich nach häufigen finanziellen und menschlichen Querelen sowie künstlerischen Enttäuschungen und Übergangslösungen als echter Glücksfall heraus. Seit seinem Amtsantritt am 1. August 1993 hat Baumbauer und das von ihm größtenteils aus Basel mitgebrachte Team den dortigen Kurs im größten Sprechtheater Europas mit Bravour bestätigt. Wobei die eigentliche Überraschung darin besteht, daß das vielleicht experimentierfreudigste Staatstheater im deutschsprachigen Raum (neben der Berliner Volksbühne) auch gleichzeitig das erfolgreichste ist.

Es bleibt nur zu wünschen, daß Hamburgs Sparkomissare diesen Erfolg zu würdigen wissen. Sonst ist die nächste Intendantenkrise staatsgemacht. tlb/ Foto: H. Scholz