■ Gong
: Wer bin ich, wohin gehe ich?
Ich (sinnend): Manchmal wäre ein premiere-Abo gar nicht so schlecht.
Mein Schwager (süffisant): Auf einmal? Was möcht er denn sehen? Einen schönen Porno? Oder was?
Ich (über solch albernen Anwürfen stehend): Samstagnacht ist die Boxnacht. Der Kampf der Giganten: Holyfield gegen „Tier“ Tyson.
MS (doof): „Tier“ Theissen?? War das nicht ein schlimmer Frauenarzt?
Ich (zur Decke): Du hast doch wirklich von gar nichts eine Ahnung. Wenn einer kein Frauenarzt ist, dann Mike Tyson.
MS (wie gelangweilt): Theissen? Ist das am Ende dieser widerliche Boxer?
Ich: Widerlich, widerlich. Klar ist er widerlich. Und doch: als Boxer faszinierend.
MS (mit hohen Nasenlöchern): Boxer sind nicht faszinierend, Boxer sind saudoof.
Ich (männlich): Wenn hier einer saudoof ist, dann bist du das. Trotz aller eingedellten Nasen ist Boxen nämlich immer noch ...
MS (provokant): Bla, bla, bla?
Ich (jetzt sogar mich etwas verhaspelnd): ... eine der ... also die letzte Möglichkeit für einen richtigen Mann, eine Dings ...
MS (frech): Na? Na?
Ich: ... also ultimative Situation aufzusuchen.
MS: Und sich sein Hirn zu Matsch schlagen zu lassen?
Ich (jetzt aber aufbrausend): Dann verfaul doch hinter deinem Schreibtisch!
MS: Kann ja nicht jeder ein solch ultimativer Typ sein wie du und dein Theissen.
Ich: Es geht nicht um mich oder Tyson, es geht ums Prinzip. Wer bin ich, wohin gehe ich?
MS: Das kann ich dir genau sagen. Du bist ein Rindvieh.
Ich (einen Schwinger ansetzend): Komm her, wenn du ein Mann bist.
MS (wie nicht anders zu erwarten jämmerlich): Ich bin Brillenträger! Albert Hefele