■ QUERBILD
: Dragonheart

Daß ein riesiges Drachenviech mit hoher Geschwindigkeit unterhalb der Wasseroberfläche taucht und oben kräuselt sich keine Welle, scheint nicht ganz logisch. Wie so manche Animationssequenz in diesem Fantasyfilm, so hat auch diese Szene anscheinend den Geduldsfaden der Bildbastler oder die Kapazität der Rechner überfordert. Von wegen, „wir haben dort angefangen, wo Jurassic Park aufgehört hat“. Der Einfluß einer großen, zappelnden Masse auf die sie umgebenden Elemente wird hier oft kläglich übersehen.

Aber dem nachzuspüren ist letztlich eine Angelegenheit für Nörgler, nicht für Liebhaber der märchenhaften Kinoversunkenheit, für die dieser Schmachtfetzen gemacht wurde. Die werden gerührt sein von der Freundschaft zwischen dem Drachentöter (Dennis Quaid) und dem letzten Fabelwesen (Computer macht aus Sean Connery feuerspuckenden Flattermann), die gemeinsam hungernde Erdfresser ausnehmen, geschockt von der Bösartigkeit des jungen Königs (David Thewlis), den ein „unheimliches Geheimnis“ mit dem Drachen verbindet, und erregt von der schönen Rebellenführerin (Dina Meyer). Aber sie werden auch über ein maßlos kitschiges Ende verlegen grinsen müssen. Aber auch innerhalb des Genres des Ritterfilms ist Dragon-heart kein Phantasiemagnet, der einen die eigene Blase bis zum Abspann vergessen läßt. Dazu sind die Figuren zu schlicht gestrickt. Wie gut die Entrechteten, wie böse der Potentat, wie impulsiv der edle Ritter, wie heldenhaft die Schöne und wie weise das Viech, alles ist so geradeaus erzählt, daß die Berechenbarkeit, die den Computeranimationen gut getan hätte, dem Fortlauf der Handlung zum Schaden gereicht. tlb Cinemaxx, City, Gloria, Grindel, Oase, Streit's