„Wir wollen Sport leben“

■ Karstadt baut neues Sporthaus an die Stelle des alten / Eröffnung November '97 auf doppelter Verkaufsfläche

„Die Älteren werden immer jünger“ und „Wir müssen mithalten mit dem Generationswechsel“, begründete Karstadt-Bremen-Geschäftsführer Rainer Kirsch auf der gestrigen Pressekonferenz die 27- Millionen Mark-Investition der Konzernzentrale für den Neubau eines Sporthauses. Auf 3.600 Quadratmetern und sechs Etagen soll im November '97, zeitgleich zur Eröffnung der Domshofpassage, „Karstadt Sport“ eingeweiht werden, dort, wo jetzt noch das alte Sporthaus steht. Das muß ab 15. Januar der Abrißbirne weichen. Geplant ist ein transparenter Neubau mit „doppelter“ Fassade: Hinter eine Glashaut ist eine vielfach und unregelmäßig segmentierte Holzkonstruktion gespannt – „Einrichtungsregale“, die das Sortiment von außen und innen gut sichtbar präsentieren, nennt sie der Architekt Robert Ingenhoven.

Investiert wird auch in den Service, der sich „dramatisch verbessern soll“, so Kirsch: 40 zusätzliche MitarbeiterInnen werden im neuen Sporthaus eingestellt. Darüber, daß das derzeit einzige Neubauvorhaben von Karstadt nach Bremen kommt, freute sich gestern auch Bausenator Bernt Schulte: „Es soll sich herumsprechen, daß man in Bremen bauen kann.“ Stolz waren Schulte und Kirsch auf die Rekordzeit, in der Karstadt zur Baugenehmigung kam: Innerhalb von 14 Tagen habe er sie gehabt, so Kirsch, „Guinness-Buch-verdächtig“.

Auf den sechs Etagen, verbunden über Rolltreppen in einem durchgehenden Lichthof, werden die KundInnen mit allem konfrontiert, was an Marketingmaßnahmen zur Warenpräsentation derzeit angesagt ist. „Fit for fun“, „Seasons“, „Outdoor Elements“ oder „Magic Sports“ sind die einzelnen Etagen benannt. Hinter den modischen Namen verbirgt sich natürlich nichts anderes, als was schon bisher, wenn auch enger plaziert, im Sporthaus angeboten wurde.

Zusätzlich soll eine Medienwand samt „Actionfläche“ im Foyer für den nötigen Schwung beim Shopping sorgen. Highlight auf dem begehbaren Dach wird im Winter eine Eislauffläche sein. Schließlich: „Wir wollen Sport leben; die Zeit des Nur-Verkaufens ist längst vorbei“, so Geschäftsführer Kirsch. Der Bausenator sekundierte: „Die Kunden, die ins Sporthaus gehen, sind die, die wir in der City wollen, weil sie mobilitätsorientiert sind.“

30 Millionen Mark Umsatz plant Karstadt fürs erste Jahr im neuen Haus (derzeit 19 Millionen), trotz Rezession, die auch Karstadt zu spüren bekommt. Aus der Krise hilft der Golf-Sport, dem Kirsch eine „herausragende strategische Bedeutung“ mit „zweistelligen Zuwachsraten per anno“ zumißt, und der im alten Haus „nicht zu präsentieren“ war. Mu