Aufträge für „Akurat“

■ Bremer Umwelttechnologie-Firmen erforschen Märkte in Asien - mit dem Segen des Häfenressorts

„Akurat“ ist kein Schreibfehler, sondern ein Bremer Joint-Venture. Seit einem Jahr sitzen zehn kleine- und mittelständische Unternehmen (KMUs) aus der Hansestadt in „Akurat“ zusammen, dem „Arbeits kreis Umwelt, Recycling, Abwasser-Technologie“. Vor drei Wochen kam die Gruppe von einer 14tägigen Messereise nach Thailand, Malaysia und Taiwan zurück und brachte Kontakte und so einige konkrete Auftragsanfragen mit. „,Akurat' ist ein voller Erfolg“, kommentierte dies gestern Henning Stehli, Außenwirtschaftschef beim Senator für Häfen.

60.000 Mark stellte das Häfenressort den reisenden KMU-Vertretern zur Verfügung. „Alleine hätten wir eine solche Unternehmung nicht geschafft“, gab Rolf

Riebensahm vom Ingenieurbüro „Ritec“ zu und pries auch gleich die organisatorische Vorarbeit von „Bremen Business International“.

Ritec sitzt seit '92 auf dem Gelände des Technologieparks an der Bremer Uni. Dort hat sich das Ingenieurbüro auf Reinigungsanlagen für häusliche Abwässer spezialisiert. „Wir nutzen neu entwickelte Technologien vom IUV und versuchen, sie zu einem marktreifen Produkt zu machen“, so Riebensahm.

IUV steht für das „Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik“ der Universität, deren Leiter, Professor Norbert Räbiger, auch der maßgebende Manager von „Akurat“ ist. Räbiger sprach im Auftrag des Häfenressorts Bremer Fachfirmen aus dem Bereich Umwelttechnologie an. „Überschnei-

dungen mußten natürlich dabei vermieden werden.“

Denn auf den Messen in Bangkok, Kuala Lumpur und Taipei sollte „Akurat“ sich gegenseitig vertreten, nicht konkurrieren. Das Ziel ist, ganze „Systeme“ anzubieten. Für Helmut Werle, Geschäftsführer der Firma RWO Abwassertechnik, heißt dies: „Es gibt die Idee, Hafenanlagen zu machen, in denen Schiffe ihre Abfälle abgeben – Öl, Hausabfälle, Fäkalien. Wir haben das Know-How für die Ölentsorgung, für die Konstruktion der Anlage bräuchten wir vielleicht die Firma Ritec und so weiter.“ 30 sonstige Anfragen kann RWO bereits jetzt schon umsetzen. Laut Henning Stehli, der vor einem Jahr eine ähnliche Reise nach Indien veranstaltet hatte, brauche sich Bremen mit dem „Akurat“-Förderungskonzept hinter niemandem verstecken – aus Nordrhein-Westfalen und Bayern meldeten sich dieser Tage Außenhandelsvertreter, die „Akurat“ auch repräsentieren wollten. sip