■ Dokumentarfilm-Förderpreis '96
: „Sieben aus Breda“

Jörg Senkpeil heißt der Preisträger des diesjährigen 6. Bremer Dokumentarfilmförderpreises, der am Mittwoch abend verliehen wurde. Senkpeil, Jahrgang 1951, erhielt einstimmig den mit 10.000 Mark dotierten Preis für sein Exposé zu dem geplanten Film „Die Sieben aus Breda“. Dabei geht es um das Schicksal von sieben holländischen Kriegsverbrechern, die 1952 aus dem Gefängnis in Breda ausgebrochen und nach West-Deutschland geflohen waren, wo sie politisches Asyl beantragten. Mit Erfolg. Die Kriegsverbrecher erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft aufgrund eines „Führererlasses“ von 1943. Zu keinem Zeitpunkt, behauptet Senkpeil, hätten die deutschen Behörden sich bemüht, die „Sieben aus Breda“ an ihre holländischen Kollegen zu überstellen.

In der Begründung der Jury, die aus 20 Einsendungen auszuwählen hatte, heißt es: „Die bildreiche Aufbereitung des Exposés wies (übrigens als einziges unter den Einreichungen) eine individuelle ästhetische Gestaltung auf, die eine Vorstellung von der dokumentarisch-experimentellen bis doku-dramatischen Gestaltung seines Sujets vermittelt.“

Senkpeil, ausgebildeter Lehrer, arbeitet seit 1986 als freier Mitarbeiter – Schwerpunkt Literatur und Musik – u.a. für Radio Bremen. 1990 arbeitete er zusammen mit Wilfried Huismann an dem WDR-Beitrag „Die untergetauchte Kamera – Holländische Fotografen im Widerstand“. Mu