Streik im Vulkan Dieselmotoren-Werk

■ Firmenzentrale will Werksteile nach Warnemünde verlagern

300 Beschäftigte des Vulkan Dieselmotorenwerkes (DMV) legten gestern die Arbeit nieder. Der Betriebsratsvorsitzende Adolf Schäfer sagte dazu: „Uns sind Pläne der Rostocker Firmenleitung bekannt geworden, daß die Abteilung Stahlbau nach Warnemünde verlegt werden soll. Das hieße für Bremen, daß statt 156 Arbeitsplätze nur noch 70 erhalten blieben.“

Bereits seit Donnerstag würden keine Überstunden mehr gemacht, Fremdfirmen nicht mehr auf das DMV-Gelände gelassen. Dadurch könnten sich die Arbeiten an den letzten drei Dieselmotoren, die in Bremen hergestellt werden, verzögern. Schäfer: „Wir wollen so Druck auf Rostock ausüben, da bei einer Produktionsverzögerung Konventionalstrafen drohen.“

Der Rostocker DMV-Geschäftsführer Klaus-Peter Hausmann bezeichnete dieses Vorgehen als falsch. „Das könnte sich negativ auf das gesamte Werk und damit auch auf Bremen auswirken.“ Hausmann bestätigte, daß es zur Zeit Verhandlungen zwischen der DMV, der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben, den Landesregierungen Mecklenburg-Vorpommern und Bremen sowie dem Konkursverwalter Jobst Wellensiek über eine Verlagerung des Stahlbaus nach Warnemünde gäbe. „Aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ jeti