Die SPD spürt Aufwind

■ Profilierung durch Abgrenzung

Nach der jüngsten Meinungsumfrage, die der SPD einen knappen Vorsprung vor den Christdemokraten angezeigt hat und eine rot-grüne Mehrheit in greifbare Nähe zu rücken scheint, wagen sich die Sozialdemokraten jetzt aus der Deckung. „Niemand innerhalb der SPD möchte meines Wissens die Koalition mit der CDU nach den nächsten Abgeordnetenhauswahlen fortsetzen“, sagte SPD-Landesgeschäftsführer Rudolf Hartung gestern. Der Vorsatz, nicht mehr mit der CDU zu koalieren, sei zwar schon vor der vorigen Wahl gefaßt worden, aber der Haushalt und die „Rattenrede“ Landowskis, so Hartung wörtlich, bedeuteten eine wichtige Zäsur. Vor der Wahl, kündigte Hartung an, gebe es eine Koalitionsaussage. Welche, darauf wollte er sich nicht festlegen, aber Rot-Grün sei doch die einzige Alternative, wenn man keine Große Koalition mehr wolle. Auch in der Fraktion will niemand auf die Perspektive einer Großen Koalition setzen, zum vorzeitigen Bruch wird es aber auf keinen Fall kommen, so Fraktionssprecher Peter Stadtmüller. Barbara Junge