■ Basketball
: Alba Berlin führt in den Playoffs mit 2:0

Berlin (taz) — Verhalten zufrieden, aber ohne große Formalitäten verabschiedeten sich die Spieler von Alba Berlin von ihrem Publikum, nachdem der Meisterschaftsfavorit gestern mit 70:62 auch das zweite Spiel gegen die SG Braunschweig gewonnen hatte und in der Viertelfinal-best-of-seven-Serie mit 2:0 in Führung gegangen war.

Zur Vorbereitung auf die Playoffs in der Bundesliga hatte sich Alba für einige Tage in ein Rehabilitationszentrum für Herzkranke nach Rotenburg zurückgezogen. Trainer Svetislav Pesic fand das sehr passend: „Wir brauchten wieder ein bißchen Herz.“ Selbiges war den Berlinern nach vier Niederlagen in Folge — zwei gegen Barcelona in der Europaliga, zwei in jener Bundesliga, die sie bis dahin souverän beherrscht hatten — ziemlich in die Hosen gerutscht. Die Partien gegen Braunschweig, daraus machte Pesic keinen Hehl, betrachtete er als eine Art Aufbauprogramm, ohne einen Gedanken an die Möglichkeit des Scheiterns gegen den Achten der Saisontabelle zu verschwenden. Man könne nicht erwarten, daß die Mannschaft gleich großartig aufspiele, warnte der Coach, wichtig sei, daß sie endlich mal wieder gewinne.

Das Konzept ging auf. Im ersten Spiel am Freitag siegten die Berliner klar mit 93:72, allerdings vornehmlich dank eines „größeren Zusammenbruchs“ (Trainer Bill Margarity) der Braunschweiger in den letzten Minuten. Auch gestern war noch nicht viel vom Spielwitz zu sehen, den die Berliner in der Punktrunde häufig gezeigt hatten. Die erste Halbzeit (33:35) verlief ausgeglichen, zerfahren und hitzig, inklusive einer kleinen Rauferei zwischen Gäste-Spielmacher Scooter Barry und Albas Center Stephen Arigbabu. Braunschweig bremste den Berliner Angriffsschwung mit vielen Fouls, was sich in der Schlußphase nachteilig auswirkte, die Alba-Spieler hatten wie schon gegen Barcelona Probleme im Abschluß. Einen Zusammenbruch wie zwei Tage vorher leistete sich Braunschweig diesmal nicht, dennoch gewann Alba Mitte der zweiten Halbzeit langsam die Oberhand, holte mehr Rebounds gegen die foulbelasteten Kontrahenten und kontrollierte besser die gegnerische Offensive.

Die Braunschweiger machten immerhin deutlich, daß sie in der Lage sind, Alba über weite Strecken Paroli zu bieten und sich bei den nächsten zwei Spielen in eigener Halle durchaus einen weiteren Trip nach Berlin verdienen könnten. Matti