Mord an Roma-Forscherin

Am Freitag wurde Katrin Reemtsma (38) in Göttingen beerdigt. Die Ethnolgin und Journalistin, Nichte von Jan Philipp Reemtsma, starb vergangenen Montag in Berlin. Sie wurde erstochen von ihrem langjährigen Lebensgefährten und Vater ihrer zwei kleinen Kinder, Asmet S., einem Rom aus Serbien. Rajko Djuric schrieb in seinem Memoriam, daß man über diese Trägödie erst schreiben kann, wenn alle Tatsachen die zu dieser führten, erforscht sind. Sie sind es noch nicht. Katrin Reemtsma hatte sich ihr Leben lang für die Anerkennung der Roma und Sinti als nationale Minderheit eingesetzt, und als der Krieg in Jugoslawien tobte, für die Aufnahme bosnischer Flüchtlinge in Europa. Von 1981 bis 1987 arbeitete sie bei der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen. Sie war bis zu ihrem Tod Gutachterin und Sachverständige im Rahmen von Asylverfahren. Innerhalb der Bürgerrechtsbewegung war Katrin Reemtsmas Position sehr umstritten. Die Hauptkontroverse ging um die Frage, ob es so etwas gibt wie eine „zigeunerische Lebensweise“. Rajko Djuric ist der prominenteste Vertreter dieser Sicht, während Katrin Reemtsma diese immer als eine Projektion der Nicht-Roma begriff. aku