Unterm Strich

Gern meldet man Lob und Förderung: Der Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik etwa geht in diesem Jahr an die 43jährige Brigitte Oleschinski. Eine unabhängige Jury bewertete den Gedichtband „Your Passport is Not Guilty“ als „intensivsten und geschlossensten Band“ der deutschsprachigen Lyrikproduktion des Jahres 1997. Der vom SWF und dem Land Baden-Württemberg gestiftete Peter-Huchel-Preis ist in diesem Jahr mit 20.000 Mark dotiert.

Einen neuen Studiengang („ganz neuen“ heißt es in der Presseinformation. Warum „ganz neuen“?!?) bietet die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) ab dem Studienjahr 1998/99 an. Er nennt sich „Produktion“ und bietet die Möglichkeit, ein breitgefächertes Grundwissen in Dramaturgie, Regie, Schnittechnik und Kameraarbeit zu erwerben. Zum Lehrplan gehören auch Fächer wie Herstellung und Organisation der Film- und Videoproduktion, Film- und TV-Wirtschaft, Filmförderung und Medienrecht. Ziel des vierjährigen, praxisnahen Studiums ist die Herstellung eines eigenen Abschlußfilms als ProducerIn. Voraussetzung für das Studium ist ein Mindestalter von 21 Jahren. Ein bißchen Erfahrung im Film- und Fernsehbereich, in der Betriebswirtschaft oder im Journalismus (bißken schreiben kann doch jeda!) „erhöhen die Chancen“. Bewerbungsunterlagen: dffb, Heerstraße 18–20, 14052 Berlin. Abgabetermin für die Bewerbungen: 9. März 1998.

Zu den Meldungen, die wir nicht weiter berücksichtigen, gehören heute ein Festakt zum 65. Geburtstag des Heidelberger Sozialethikers und Theologieprofessors Theodor Strohm am Samstag sowie der Beifallssturm von nahezu 4.800 Händen, der den französischen Pianisten Jean-Philippe Collard gleichfalls am Samstag nach seinem Konzert im Dresdner Kulturpalast umfing.

Dafür lohnt es sich zu erwähnen, daß sich seit letztem Donnerstag 13.000 StudiobossInnen, KinobetreiberInnen und FilmkritikerInnen beim Sundance Film Festival in Park City (Utah/USA) in den Rocky Mountains herumtreiben – eine „Schatztruhe des unabhängigen Films“, wie dpa versichert, „und das mit einem beachtlichen Anteil an Hollywood-Stars“. 103 unabhängig produzierte Beiträge werden in elf Tagen vorgeführt, darunter zwei deutsche: „Obsession“ von Peter Seir und Ulrich Kochs „Die Salzmänner von Tibet“.