Betr.: Volksentscheid

Richard Arff, Rentner (62): „Das war höchste Zeit, daß es endlich dazu kommt. Schlimm ist natürlich, daß die meisten Leute sich gar nicht für so etwas interessieren und daß der Senat den Volksentscheid blockiert, aber gerade deswegen ist die Volksgesetzgebung ja nötig.“

Britta Weigelt, Studentin (22): „In meiner WG sind wir alle noch sehr von dem Uni-Streik beeinflußt und finden, daß mehr Mitbestimmung notwendig ist. Bei den Menschen wird mehr Interesse für Politik geweckt, wenn sie entscheiden dürfen. Und ich hoffe, daß an solchen Entscheidungen mehr Bevölkerungsschichten teilnehmen, als sie in der Bürgerschaft vertreten sind.“

Joachim Knüppel, arbeitslos (43): „Ich finde jede Form der Demokratie gut. Der Elbtunnel könnte zur Diskussion gestellt werden, die Straßenbahn, alles mögliche. Rassistische Entscheidungen hätten doch vor einem Gericht keine Chance. Die Menschen sind nicht dumm, sie werden bloß von der Regierung für dumm erklärt.“

Frau Lange (56): „Wir wollen, daß unsere Meinungen mal gehört werden. Mit uns wird doch im Moment gemacht, was die Regierung will. In anderen Ländern wird auch abgestimmt, und Hamburg und Schleswig-Holstein fangen jetzt auch an. Das ist gut und wichtig.“

Carmen Konopka (30): „Ich hoffe, daß die Bevölkerung damit mehr Einfluß auf politische Entscheidungen bekommt und mitbestimmen kann. Wichtig ist mir die Möglichkeit, über den Bau von Straßen mitentscheiden zu können.“

lur/uwi, Fotos: Kalmbacher/Scholz