Schwer, nach vorne zu kommen

■ Ein glücklicher Punkt macht noch nicht glücklich: Der FC St. Pauli spielt 1:1 bei Fortuna Köln

Der FC St. Pauli verliert einfach nicht mehr! Egal, ob überlegen oder nicht, ob auswärts oder zu Hause, ob mit Pröpper für Springer oder mit Seeliger für Dammann – St. Pauli blieb auch im achten Spiel unter der Regie von Trainer Gerhard Kleppinger ungeschlagen. Im Auswärtsspiel bei Fortuna Köln rettete Marcus Marin mit seinem Ausgleichstreffer in der 78. Minute den Auswärtspunkt – und des Trainers weiße Weste.

Doch so richtig glücklich können die Hamburger mit dem einen Zähler nicht sein. In der Tabelle verbesserte sich St. Pauli zwar auf den fünften Platz. Der Abstand zu Platz drei, der den Aufstieg in die Bundesliga bedeuten würde, beträgt aber nach wie vor sechs Punkte. Um seinen Spielern die Hoffnung nicht zu nehmen, mußte Kleppinger schon in die Schublade mit den gesammelten Weisheiten greifen: „Wer den dritten Platz belegt, wird erst am Schluß entschieden“, prophezeite er.

Dabei dürfte der St. Pauli-Coach in Köln zeitweise selbst nicht gewußt haben, wie ihm geschah. Und warum seine Kicker schon wieder einen Punkt ergatterten. Die Kölner Südstädter hatten die Torchancen und mehr vom Spiel. Aber St. Pauli machte aus der einzigen Möglichkeit nach der Halbzeit den Ausgleich. Carsten Pröpper, nach der Verletzung Springers wieder Regisseur, trat hingegen kaum in Erscheinung. „Er muß sich genauso beweisen wie andere auch“, schaute Kleppinger in die Zukunft seiner Nummer 10. Auch die 2000 mitgereisten Anhänger zeigten sich zurückhaltend, wohlwissend um den bescheidenen Auftritt der Männer vom Millerntor.

Schließlich zeigte sich dann auch Kleppinger skeptisch: „Es wird schwer werden, noch ganz nach vorne zu kommen.“Drastischer formulierte es kürzlich sein Boß: „Vom Aufstieg können wir nicht einmal träumen“, hatte Heinz Weisener verlauten lassen. Damit wird er wohl Recht behalten. Matthias Wohlrab

Fortuna Köln: Wessels – Majstorovic – Schneider, Mink – Renn, Grlic, (66. Younga), Scholz, Akonnor, Zernicke – Krieg (83. Schmitt), Brdaric

FC St. Pauli: Thomforde – Seeliger – Trulsen, Stanislawski – Scherz, Hanke (70. Mason), Pröpper, Chmielewski, Karaca – Sawitschew, Marin

SR:
Dörr (Griesheim) – Z: 5000

Tore: 1:0 Krieg (69.), 1:1 Marin (78.)